Arbeiter wurde zum Helden, deckte Kindesmissbrauch auf – Täter verhaftet.
Anton M. (43) ist noch immer fassungslos. Während seiner Arbeit auf dem Flachdach eines Gebäudes in Wien-Favoriten wurde der Dachdecker am Montagvormittag nach der Frühstückspause Augenzeuge eines unvorstellbaren Verbrechens. Im gegenüberliegenden Haus verging sich der Frühpensionist Walter H. (51, Name geändert) an seiner erst zweijährigen Tochter. Anton M. konnte alles durch das Fenster sehen.
Der Verdächtige gibt weitere Übergriffe zu
Er drehte einen Handyfilm vom Missbrauch und alarmierte die Polizei. Die nahm den Kinderschänder fest, er sitzt in Haft. Er soll das Verbrechen an seinem Kind inzwischen eingeräumt und weitere Übergriffe zugegeben haben. Dennoch gilt auch hier die Unschuldsvermutung.
(abs, kor)
"So etwas Schreckliches habe ich noch nie erlebt"
ÖSTERREICH: Wie haben Sie das Verbrechen erlebt?
Anton M.: Es war nach der Frühstückspause um zehn Uhr: Ich bin wieder aufs Dach, sah die Situation im gegenüberliegenden Fenster. Zuerst dachte ich an eine harmlose Szene.
ÖSTERREICH: Wie bemerkten Sie dann den Missbrauch?
Anton M.: Ich habe automatisch noch einmal genauer hingeschaut und dabei gesehen, dass ein ganz kleines Mädchen im Spiel war. Der Erwachsene ließ sich von dem Kind befriedigen. So etwas Schreckliches habe ich noch nicht gesehen.
ÖSTERREICH: Was dachten Sie in dem Augenblick?
Anton M.: Ich wollte rüber, ihn mit meinem Hammer zur Strecke bringen, doch dann hat die Vernunft gesiegt. Zum Beweis habe ich mit dem Handy gefilmt und die Polizei gerufen.
ÖSTERREICH: Der Verdächtige sitzt in Haft, weitere Übergriffe wurden so vermieden. Sind Sie ein Held?
Anton M.: Nein, mir tut nur dieses kleine Mädchen leid. Ich hoffe, es kommt eines Tages über diesen Missbrauch hinweg. Und der Täter muss büßen.
(abs)