Rund 100 Milchkühe müssen wegen einer ansteckenden Euterentzündung geschlachtet werden.
Im Fall der ansteckenden Eutererkrankung, die auf einer Alpe im hinteren Bregenzerwald aufgetreten ist, werden nun wie erwartet alle dort gesömmerten Milchkühe, die von der kaum therapierbaren Euterentzündung betroffen sein könnten, geschlachtet. Das haben die Besitzer der Tiere und die Verantwortlichen des Landes auf einer Informationsveranstaltung am Dienstagabend gemeinsam beschlossen. Mit den noch verbliebenen 59 Tieren werden damit nun insgesamt rund 100 Kühe geschlachtet werden, laut dem zuständigen Landesrat Erich Schwärzler (V) noch im Verlauf dieser Woche.
Bauern wurden inzwischen näher über Krankheit informiert
Laut
Schwärzler nahmen rund 40 geladene Personen an der Informationsveranstaltung
teil. Die Bauern wurden über den Erreger der ansteckenden und nicht
therapierbaren Euterentzündung Mykoplasma bovis, die Symptome und den
Verlauf der Tierkrankheit informiert. Zudem sei es wichtig gewesen, offene
Fragen der Landwirte zu klären, so Schwärzler. Die Bauern hätten die
Entscheidung "mit Fassung, aber tiefer Betroffenheit aufgenommen", erklärte
Schwärzler. Man habe außerdem über die Gefahren für die Nachbar-Alpen
diskutiert und darüber "wie es weitergehen kann". Zur Ermittlung der
Entschädigungen aus dem Tiergesundheitsfonds würden die Kühe geschätzt, die
Summe stehe daher noch nicht fest.
Schlachtungen wegen Ansteckungsgefahr nötig
Laut dem
stellvertretenden Landesveterinär Norbert Greber sind die Schlachtungen aus
wirtschaftlichen Gründen wegen der Ansteckungsgefahr nötig, zudem gehe die
Alpsaison bald zu Ende. Ein Abtrieb der vermeintlich gesunden Tiere wäre
nicht zu verantworten, da die Krankheit auch erst im Tal ausbrechen könnte
und dann den restlichen Bestand anstecken würde, so Greber. Die rund 90
Jungtiere, die am Mittwoch ebenfalls auf den Erreger Mykoplasma bovis
getestet werden, verbleiben laut Greber noch auf der Alpe. Der Kuhstall
werde zwei Mal gründlich desinfiziert, das reiche aus, um den Erreger
abzutöten, so Greber. Die Tiere auf den umliegenden Alpen sollen am Mittwoch
und Donnerstag untersucht werden. Die Proben würden eingeschickt, mit den
Ergebnissen sei Ende nächster Woche zu rechnen.