Die Ausbreitung der ansteckenden Euterentzündung auf vier Alpen im hinteren Bregenzerwald konnte offenbar eingedämmt werden.
Alle 400 eingereichten Proben wurden auch im zweiten Durchgang negativ getestet, erklärte Vorarlbergs Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (V) gegenüber der APA. Es sehe nun so aus, als könnten die Jungviehherden erhalten bleiben, so Schwärzler. Insgesamt mussten bisher 111 infizierte Kühe getötet werden.
Nachkontrolle
In zehn bis 14 Tagen soll eine Nachkontrolle bei
den Tieren endgültige Sicherheit bringen, dabei sei nicht auszuschließen,
dass sich einzelne Kühe als infiziert erweisen, betonte Schwärzler. Am
Mittwoch habe man sich in einem Treffen mit den Landwirten auf vier Punkte
für die Zukunft geeinigt. Dazu zähle neben der Nachkontrolle auch ein
weiterer Test im Fall eines Verkaufs der Tiere. Damit soll eine mögliche
Verschleppung der Euterentzündung verhindert werden.
Rinder unter Beobachtung
Zudem sollen die Rinder der unter
Beobachtung stehenden Alpen erst auf Gemeinschaftsweiden und -vorsäße
geführt werden, wenn die Überprüfung zweimal negativ ausgefallen ist. Aber
noch immer sei die Quelle der Infektion nicht gefunden, unterstrich
Schwärzler. Die Landesveterinäre sollen daher gemeinsam mit Experten der
Universität Wien an der Ursachenforschung arbeiten.
Er stehe derzeit in Gesprächen mit dem Bund bezüglich einer Übernahme der Laborkosten für die Tests, so Schwärzler. Er hoffe zudem, dass sich der Bund auch an den Entschädigungszahlungen für die Bauern, deren Kühe getötet werden mussten, beteiligen werde. "Das ist unser Wunsch, eine Zusage gibt es aber bisher nicht", so der Agrar-Landesrat.
Im Zuge der Diskussion um die Eutererkrankung hatten Kritiker, darunter Landesveterinär Erik Schmid, die Mykoplasmen-Infektion mit dem Subventionssystem in Zusammenhang gebracht. Dieses fördere "Turbo-Kühe", deren schwaches Abwehrsystem den Ausbruch und die Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern könne.
Erreger Mykoplasma bovis
Die ansteckende Euterentzündung wurde
durch den Erreger Mykoplasma bovis hervorgerufen. Das Auftreten der
Infektion im Bregenzerwald im August war erst der zweite Fall in Österreich.
Die Krankheit bedroht zwar nicht das Leben der infizierten Kuh, sie ist aber
nicht mehr als Milchkuh nutzbar und kann weitere Tiere anstecken. Im
Einvernehmen mit den Besitzern wurden die betroffenen Tiere daher getötet.
Den Bauern wurden Entschädigungen aus dem Tiergesundheitsfonds zugesagt. Für
Menschen bestand keine Gefahr.