Dornbirner Bergstraße

Brücke nach Felssturz zerstört

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Der Felsbrocken hat die Verbindung nach Ebnit unterbrochen.

Ein Felsbrocken mit rund vier Meter Durchmesser und 50 Tonnen Gewicht ist am Mittwoch auf der Verbindung zwischen Dornbirn und der Bergparzelle Ebnit auf ein Brückentragwerk gestürzt. Das Brückentragwerk wurde dabei schwer beschädigt und zum Teil in die Tiefe gerissen, die Ebniterstraße war nicht mehr passierbar. Personen wurden nicht verletzt, teilte Dornbirns Pressesprecher Ralf Hämmerle mit. Bereits im vergangenen Mai war nach einem massiven Felssturz auf derselben Verbindung die 30 Meter lange Rappenlochbrücke eingestürzt.

Abbruchstelle
Der Felsbrocken löste sich laut Hämmerle kurz nach 13.00 Uhr aus einer Felswand oberhalb der Straße. Die Abbruchstelle befand sich unmittelbar am Anfang der Ebniterstraße, direkt nach dem ersten Anstieg und der ersten Rechtskurve. "Die Abbruchstelle hat mit dem großen Felssturz im Rappenloch im Vorjahr keine Verbindung und ist somit ein völlig anderes Felssturzereignis", erklärte Hämmerle. Im Mai 2011 waren mehrere tausend Kubikmeter Gestein und Geröll abgebrochen.

Derzeit untersuche der Landesgeologe die Situation, um weiteres Gefahrenpotenzial abzuschätzen. Aufgrund der Unterbrechung der Ebniterstraße war die Bergparzelle auf 1.075 Meter Seehöhe mit ihren rund 100 Einwohnern vorerst nicht auf dem Straßenweg erreichbar. "Sollte eine bedingte Freigabe der Absturzstelle in den kommenden Tagen möglich sein, ist sowohl eine Fußgängerverbindung oder in späterer Folge eine vorläufige Straßenverbindung wieder möglich", so der Pressesprecher. Um wie im Vorjahr die bewährte Umfahrung über Kehlegg benutzen zu können, waren zuvor noch umfangreiche Schneeräumungen sowie eine Adaptierung der Straße notwendig.

Über die weiteren Schritte und Möglichkeiten wird es laut Hämmerle erst am Donnerstag Klarheit geben. "Bis dahin sind die Bewohner und Besucher der Bergparzelle Ebnit auf sich gestellt, mit dieser Situation aber bestens vertraut", sagte der Pressesprecher.

Hermann Wirth vom Tiefbauamt der Stadt Dornbirn hatte im vergangenen Jahr die wildromantische Straße ins Ebnit als "eine der wohl aufwendigsten Gemeindestraßen Europas" bezeichnet. Die rund zehn Kilometer lange Strecke windet sich durch ein geologisch interessantes Gebiet, in dem große Kräfte wirken, und weist zahlreiche Brücken, Tunnel sowie labile Stellen auf. Rutschungen und Felsstürze seien speziell im Frühjahr nichts Ungewöhnliches. "Die Straße bedarf darum von unserer Seite ständiger Beobachtung, Betreuung und Instandhaltung", sagte Wirth.

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