Beim Landesparteitag erhielt Egger 95% der Delegiertenstimmen. Gemeinsam mit Bundesparteichef Strache sprach er viel von der "Heimat".
FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger ist am Freitag am 29. ordentlichen Parteitag der Vorarlberger Freiheitlichen bestätigt worden. Egger erhielt 94 von 99 gültigen Stimmen (94,95 Prozent). Der alte und neue Parteichef sprach von einem "Signal des Aufwinds" und beschwor wie Bundesparteichef Heinz-Christian Strache Aufbruchstimmung. "Immer mehr Österreicher folgen unserer sozialen Heimatpartei. Wir können wieder Selbstbewusstsein an den Tag legen", so Strache.
"FPÖ auf Platz 3"
Der dritte Platz hinter den
Regierungsparteien gehöre auf alle Fälle der FPÖ, meinte Strache. "Wir sind
die dritte Kraft im Land", rief er den Delegierten zu. Die SPÖ und die ÖVP,
aber auch die Grünen wurden von Strache scharf kritisiert. "Wo Rot-Schwarz
regiert, wird schamlos abkassiert", verwies Strache auf die Mineralölsteuer
und die Mehrwertsteuer bei Treibstoffen. Anstatt die Bevölkerung zu
entlasten, denke man über eine Vermögenszuwachssteuer nach, ärgerte sich der
FPÖ-Chef.
"Nicht billigste Medizin"
Auch in Bezug auf die
Gesundheitsreform bezog Strache klar Position. Es werde versucht, eines der
besten Gesundheitssysteme der Welt zu zerschlagen. "Wir brauchen die
bestmögliche Medizin für die österreichische Bevölkerung, nicht die
billigste", betonte er. Die Regierungsparteien seien grundsätzlich nicht
bereit, Probleme an der Wurzel anzupacken.
"Ja zur Heimat"
Egger seinerseits beschwor in seiner
Rede die Werthaltung der FPÖ. "Sagen wir Ja zu Heimat, zu mehr Sicherheit,
Geld und Freiheit, dann werden die Leute auch zu uns Ja sagen", rief Egger
den Delegierten zu. Es sei die FPÖ, die die Themenführerschaft in Vorarlberg
innehabe. "Wir treiben die ÖVP vor uns her", stellte Egger fest und führte
als Beispiel die Minarett-Frage an. "Das Nein zu Minaretten war auch ein
Symbol zu sagen: Bis hierher und nicht weiter", betonte der
Landesparteichef. Die FPÖ sei die einzige Partei, die sich traue, zur Heimat
zu stehen. Integration sei eine Kernfrage, die man mit den Sozialleistungen
koppeln müsse, sagte Egger. Wie Strache sprach er sich für die Entlastung
des Mittelstands aus.
Dicke Versöhnung
Die Beziehung zwischen Bundes- und
Landespartei lobten sowohl Strache als auch Egger. Die Ländle-Freiheitlichen
hatten sich 2005 von der Bundespartei abgespalten und sich ihr ein Jahr
später wieder angeschlossen. "Heinz-Christian Strache hat eine Kultur des
Miteinander in die Partei gebracht", so der Landesparteichef. Strache
seinerseits bezeichnete die Vorarlberger FPÖ als eine der bestorganisierten
Landesgruppen.
Egger steht der Vorarlberger FPÖ seit 2004 vor. Als direkter Nachfolger von Hubert Gorbach erhielt er damals 97 Prozent der Stimmen, vor zwei Jahren - bei der Rückkehr der Ländle-Freiheitlichen in den Schoß der Bundespartei - waren es 78,6 Prozent. Als Stellvertreter von Egger wurden bestätigt: Klubobmann Fritz Amann, Lustenaus Bürgermeister Hans-Dieter Grabher, Daniel Allgäuer sowie Cornelia Michalke.