Silvester-Mord
Familie glaubt an Verwechslung
08.01.2009
Die brasilianische Polizei kennt den Mörder des Österreichers Rafael H. Doch der Killer, der vielleicht den Falschen erschoss, ist noch frei.
Letzten Informationen aus Florianopolis zufolge haben die Behörden einen gewissen Dentinho aufgefordert, sich freiwillig zu stellen. Doch der 18-Jährige denkt nicht daran. Zuvor hatte sich – wie ÖSTERREICH berichtete– der jüngere Bruder des Verdächtigen mit der Tatwaffe, Kaliber 38, bei der Polizei eingefunden, um das Drive-by-Shooting zu Silvester auf Rafael Luiz H. (22) zu gestehen. Sein Motiv: Rache nach einer Rauferei.
Da es aber keine Prügelei gegeben hat und seine Angaben auch sonst nicht sehr stimmig waren, glaubt die Polizei, dass der 17-Jährige nur dessen älteren Bruder vor einer langen Zuchthausstrafe schützen möchte. Das Motiv von Denthino: Eifersucht, denn Rafael soll seine Freundin bei dem Straßenfest am Neujahrsmorgen etwas zu auffällig begrüßt und umarmt haben.
Flirt
Die Freunde und Familie des erschossenen
Doppelstaatsbürgers sind einerseits erleichtert, dass endlich Bewegung in
die Ermittlungen gekommen ist und der Täter so schnell ausgeforscht wurde.
Das Motiv wird allerdings stark bezweifelt. Ihrer Meinung nach muss eine
Verwechslung vorgelegen haben. Rafael war mit einer Freundin bei dem
Straßenfest gewesen und habe sicher mit niemand anderem geflirtet. Was für
diese Version spricht: Der Schütze stieg nur kurz aus dem Auto, um die
Todeskugel abzufeuern. Möglicherweise sah Rafael auf diese Entfernung jemand
anderem nur ähnlich.