Vor allem Vorarlberger und Tiroler sind von dem Schwindel betroffen. Das Schadensvolumen in ganz Europa könnte bis zu 110 Mio Euro betragen.
In Vorarlberg ist ein groß angelegtes Pyramidenspiel aufgeflogen, am Freitag wurde gegen das verdächtige Unternehmen ein Konkursverfahren eröffnet. In Vorarlberg und Tirol sind rund 110 Personen betroffen, europaweit sind es mindestens 4.200. Der Innsbrucker Rechtsanwalt Erich Lackner, der zahlreiche Geschädigte vertritt, rechnete mit einem Schadensvolumen zwischen 50 und 110 Mio. Euro.
Schneeballsystem
Das Unternehmen Tourex Middle East FZE mit Sitz
in den Vereinigten Arabischen Emiraten soll seit 2004 ein Schneeballsystem
betrieben haben. Den Anlegern wurden hohe Renditen versprochen, zum Teil
wurden die Gelder angeblich auch ausbezahlt. Die der Firma anvertrauten
Summen wurden aber nach Angaben von Lackner nicht wie vereinbart angelegt,
sondern zur Finanzierung der Renditen der Kundengelder verwendet. In
Vorarlberg, Tirol, der Schweiz sowie in Deutschland, Tschechien und der
Slowakei sind vorerst 4.200 Anleger bekannt. Lackner glaubt, dass es im Zuge
der Erhebungen noch deutlich mehr werden.
Geldwäsche-Alarm
Aufgeflogen sind die Machenschaften von
Tourex Middle East im Mai 2007, als eine Bregenzer Bank Geldwäsche-Alarm
schlug. Auf dem Geldinstitut hatte das Unternehmen 14 bis 15 Mio. Euro auf
einem Girokonto liegen. Ermittlungen wurden aufgenommen, das Geld von der
Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Laut Lackner bescheinigte ein Gutachten,
dass es sich bei den Geschäften von Tourex Middle East um keine
Anlagetätigkeit gehandelt hat.
Am Mittwoch hat das Landesgericht Feldkirch das Konkursverfahren über Tourex Middle East eröffnet. "Das ist notwendig, damit das beschlagnahmte Geld am Ende wieder unter den Geschädigten verteilt werden kann", erklärte Lackner.