Umfrage
Große Probleme mit Gewalt an Schulen in Vorarlberg
09.04.2008
Laut einer aktuellen Umfrage haben Schulen in Vorarlberg das größte Problem mit Gewalt. Land-Stadt-Unterschiede gibt es keine.
Gewalt an Schulen wird von Lehrern, Eltern und Schülern in ganz Österreich immer stärker wahrgenommen, besonders betroffen davon sind Jugendliche und Erwachsene in Vorarlberg. Laut einer aktuellen Umfrage des Vereins Neustart mit 11.000 Teilnehmern werden Gewaltprobleme im westlichsten Bundesland von 89 Prozent als sehr groß bzw. groß eingestuft. Im Nachbarbundesland Tirol orteten österreichweit die wenigsten (63 Prozent) Schwierigkeiten.
Keine Land-Stadt-Unterschiede
In der Bundeshauptstadt Wien sind
es zum Vergleich 79 Prozent der Lehrer, Schüler und Eltern, die von
Gewaltproblemen berichteten. 46 Prozent der Pädagogen in Vorarlberg sehen
sich mindestens wöchentlich mit einem Vorfall konfrontiert, in Tirol sind es
elf Prozent. Unterschiede zwischen ländlichem und städtischen Raum sind laut
dem Verein, der sich mit Täter- und Opferarbeit beschäftigt, kaum
feststellbar.
Härtere Strafen wünschen sich vor allem die Salzburger Lehrer (24 Prozent) und Eltern (20 Prozent). Auch hier erreicht Tirol mit einem Anteil von elf Prozent bei den Pädagogen den niedrigsten Wert. Väter und Mütter in Kärnten (elf Prozent) plädierten am wenigsten für eine strengere Bestrafung, in Wien waren es 16 Prozent.
Präventionsarbeit sinnvoll
Als beste Lösung erachten
Erwachsene und Schüler Präventionsarbeit zur Vorbeugung von Gewalt und
Kriminalität (80 Prozent). Die Zufriedenheit mit bisherigen Angeboten hält
sich vor allem bei den Wiener Eltern (sieben Prozent) in Grenzen, am besten
beurteilten die derzeitigen Möglichkeiten die Lehrer in Salzburg (27 Prozent
zufrieden).
Den Bedarf an Unterstützung von außen würden die Zugriffe auf die Homepage http://www.neustart.at zeigen, so der Verein. Rund 10.000 Besuche in den vergangenen Tagen, 40 Anmeldungen von Schulen für Präventionsprogramme sowie hundert Lösungsvorschläge von Lehrern, Eltern und Schülern seien ein Beleg dafür. Die meisten wünschen sich Konfliktregelungen, Unterrichtsthematisierung sowie Beratung durch externe Experten.