In Dornbirn wurde ein Amtsleiter von einem Asylwerber eiskalt erstochen. Jetzt kommen neue Details ans Licht.
Anfang Februar kam es in der BH Dornbirn zu einem "eiskalten Mord", wie es die Polizei später nennen wird. Der 34-jährige Söner Ö. hat den Sozialamtsleiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn (BH) mit einem Messer getötet. Er war im Verlauf des Nachmittags mehrmals bei der BH vorstellig geworden, dabei war es laut Polizei-Pressesprecherin Susanne Dilp auch zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen. Schlussendlich traf er auf den Sozialamtsleiter und dann eskalierte die Situation.
Nun kamen neue Details zu den Hintergründen der Bluttat ans Licht. Wie unter anderem der "ORF Vorarlberg" berichtet, hat Ö. laut Asylakten 15 Vorstrafen in Vorarlberg gesammelt. Darunter fallen Delikte wie Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung, sowie Nötigung und auch Drogendelikte. 2008 wurde über den heute 34-Jährigen ein Aufenthaltsverbot verhängt. Begründet wurde dies unter anderem mit seinen Vorstrafen und den Beschreibungen als "Rückfalltäter und "besonders verwerfliche Charaktereigenschaft", heißt es in dem Bericht.
Das Verbot ausgesprochen hat ausgerechnet sein späteres Opfer, der Sozialamtsleiter der BH Dornbirn. Der gebürtige Türke versuchte danach das Verbot zu kippen. Er stellte erneut einen Asylantrag. Aber auch der wurde abgelehnt. 2009 erhielt er dann auch noch ein Einreiseverbot - unbefristet.
Fast zehn Jahre später stellte er wieder Antrag
Am 6. Jänner 2019 ging er dann zur Polizei in Höchst. Dort stellte er sich den Behörden und lag ein Gerständnis ab. Er sprach über sein Einreiseverbot, die zahlreichen Vorstrafen und seine angebliche Zeit in Syrien. Dort habe er als Kurde gekämpft und zwei türkische Soldaten erschossen. Daraufhin wollte er nochmals Asyl in Österreich erwirken. Die Behörden in Höchst reichten ihn an die Fremdenpolizei in Feldkrich weiter. Dann ging es weiter ins Erstaufnahmezentrum nach Thalham. Dieses hätte er eigentlich nicht verlassen dürfen. Aber auch hier widersetzte er sich den Auflagen.
Dennoch wurde am 18. Jänner sein Asylverfahren offiziell eröffnet. Die Auflage, dass er Thalham nicht verlassen dürfe, wurde trotz allem ebenfalls gestrichen. Als Asylwerber konnte er sich somit frei im Land bewegen - fast zehn Jahre nachdem gegen ihn ein Einreiseverbot verhängt wurde. Am 23. Jänner traf Söner Ö. dann zum ersten Mal seit Jahren wieder auf den 48-jährigen Amtsleiter. Er suchte in Dornbirn um Grundversorgung an.
Doch an dem Verhalten des Asylwerbers hat sich nichts geändert. Immer wieder fehlten Dokumente und es kam zu Schlampereien. Daraufhin verlor er an jenem Mittwochnachmittag komplett die Kontrolle und stürmte in die Bezirkshauptmannschaft. Dort stach er 14 Mal auf den 48-Jährigen ein. Eine Mitarbeiterin im Vorzimmer des Sozialamtsleiters, die Schreie hörte, alarmierte unverzüglich die Polizei. Wenig später wurde der 34-jährige Verdächtige im Bereich der WC-Anlagen des Kulturhauses Dornbirn festgenommen. Das Messer hatte er am Tatort zurückgelassen. Bei der Tat hatte er 0,75 Promille Alkohol im Blut.