45-jähriger Austro-Türke soll in psychiatrische Anstalt eingewiesen werden.
Ein ungewöhnlicher Mord-Prozess wird am nächsten Mittwoch (7. November) am Landesgericht Feldkirch verhandelt. Der 45-jährige Angeklagte soll 2006 in der Türkei drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt haben. Weil der Österreicher türkischer Abstammung aufgrund von Schizophrenie von der türkischen Justiz als unzurechnungsfähig beurteilt wurde, kam er in eine psychiatrische Einrichtung. Damit der Mann, der nun in Vorarlberg lebt, auch hierzulande in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden kann, muss ihm erneut der Prozess gemacht werden.
Der 45-Jährige hat seine Taten nie bestritten, auch wenn er sich offenbar nicht an diese erinnern kann. In der psychiatrischen Anstalt in der Türkei war er mehrere Jahre untergebracht, nach seiner unter Auflagen erfolgten Entlassung zog er nach Vorarlberg.
Dort lebte er zunächst unauffällig, als er jedoch eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands bemerkte, begab er sich von sich aus in psychiatrische Behandlung. Experten attestierten eine akute Fremdgefährdung durch den 45-Jährigen. Er wird derzeit in der geschlossenen Abteilung des LKH Rankweil betreut.
Da die in der Türkei verhängte Sicherheitsverwahrung in Österreich nicht ohne weiteres vollstreckt werden kann, muss dem Mann nun auch am Landesgericht Feldkirch der Prozess gemacht werden. Ein Geschworenengericht unter dem Vorsitz von Richter Wilfried Marte wird über die Zurechnungsfähigkeit des Mannes und seine Gefährlichkeit für andere entscheiden. Die Tat aus dem Jahr 2006 wird wohl nicht mehr im Vordergrund stehen.