In Kinderdorf

Prozess wegen sexuellen Missbrauchs vertagt

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Zur Einholung von Gutachten und zur Einvernahme neuer Zeugen wurde der Prozess gegenden 63-Jährigen vertagt.

Weil er in seiner eigenen Kinderdorf-Familie über Jahre hinweg insgesamt sechs Mädchen sexuell missbraucht haben soll, musste sich am Montag ein 63-jähriger Mann einer ehemaligen Kinderdorfmutter am Landesgericht Feldkirch verantworten. Hatte sich der Angeklagte in seinen Aussagen im Vorverfahren noch teilgeständig gezeigt, änderte er vor Gericht seine Verantwortung. Da nun psychologische und psychiatrische Gutachten eingeholt und weitere Zeugen einvernommen werden müssen, wurde der Prozess nach zwei Stunden vertagt.

Öffentlichkeit ausgeschlossen
Gleich zu Verhandlungsbeginn wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, um die Identität der betroffenen Mädchen - heute im Alter zwischen 13 und 19 Jahren - zu schützen, wie Beisitzer Richter Peter Mück erklärte. Es werde nach Einholung der Gutachten mehrere Hauptverhandlungen geben, die alle unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden werden, sagte Mück.

Bis zu zehn Jahre Haft drohen
Angeklagt ist der 63-Jährige wegen schweren sexuellen Missbrauchs, wegen des sexuellen Missbrauchs von wehrlosen Personen und wegen des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Die Vorwürfe waren im Mai publik geworden, als der Mann auf Urlaub war und sich drei Mädchen an die Dorfleiterin wandten.

Übergriffe über die vergangen vier jahre erstreckt
Die Übergriffe sollen sich zumindest über die vergangenen vier Jahre erstreckt haben. Das Dienstverhältnis mit der Kinderdorfmutter, die nach eigenen Angaben nichts von den angeblichen Machenschaften ihres Mannes bemerkt hat, wurde bei Bekanntwerden der Verdachtsmomente umgehend einvernehmlich aufgelöst. Die Kinderdorfmutter hat in ihrer Familie in den vergangenen zwölf Jahren insgesamt 15 Kinder betreut, zuletzt waren es fünf. Der mutmaßliche sexuelle Missbrauch hat ausschließlich in dieser Familie stattgefunden.

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