"Postkarten-Räuber"

Serien-Bankräuber ist zurück

04.03.2015

Banküberfall geht auf das Konto des seit Jahren gesuchten Serientäters.

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Der am Dienstag in Lochau bei Bregenz verübte Banküberfall geht auf das Konto eines seit Jahren gesuchten Serientäters. Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, steckt der sogenannte "Postkarten-Räuber" dahinter - es war dies sein zehnter Überfall auf Vorarlberger Bank- und Postfilialen seit 2008. "Ansätze, dem Mann auf die Spur zu kommen, sind da", hieß es am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Seit Jahren gesucht
Zum ersten Mal in Aktion trat der Mann am 11. August 2008, als er eine Sparkassenfiliale in Feldkirch-Altenstadt überfiel. Gut sieben Monate später, am 9. März 2009, soll er die Postgeschäftsstelle in Feldkirch-Altenstadt beraubt haben. Am 4. Mai 2009 schlug er in der Post in Dornbirn-Haselstauden zu, am 16. Juli 2009 in der Sparkasse in Bregenz-Weidach. Es folgten zwei Überfälle auf die Post in Feldkirch-Tisis am 14. Jänner 2010 und am 2. August 2010. Am 9. Juli 2012 suchte er sich die Volksbankfiliale in Bregenz-Vorkloster als Ziel aus, ehe er für fast zwei Jahre pausierte. Seitdem beraubte er eine Sparkassenfiliale in Dornbirn-Hatlerdorf (28. Mai 2014) sowie die Post in Schwarzach (Bezirk Bregenz, 22. Dezember 2014) und eben die Sparkassen-Niederlassung in Lochau (3. Februar 2015).

Räuber kommunizierte mittels Postkarten
In den Medien wurde der Gesuchte als "Postkarten-Räuber" bekannt, da er sich zweimal per Postkarte bei den Ermittlern meldete: "Das war noch nicht alles. Komme wieder", schrieb er unter anderem und hielt Wort. Eine Fahndung per Sonderkommission brachte 2009/10 nicht den erhofften Erfolg.

Polizeit zieht Profiler hinzu
Laut Polizei-Sprecher Horst Spitzhofer besteht kein Zweifel daran, dass der Überfall am Dienstag vom "Postkarten-Räuber" verübt wurde. Auf den Videoaufzeichnungen sei zu sehen, dass der Mann dieselbe Kleidung getragen hat wie beim Raub in Schwarzach, sagte Spitzhofer. Mittlerweile arbeite man mit einem niederländischen Profiler zusammen, der das Tat-, Denk- und Fluchtverhalten des Mannes analysiere. Diese Erkenntnisse würden in die Ermittlungen einfließen.

Zur Höhe der Summe, die der Täter bisher erbeutete, gibt die Polizei keine Auskunft. Er war jedes Mal mit einem Messer oder einer Schusswaffe bewaffnet, verletzte aber nie jemanden. Bei dem Unbekannten, der sich mit den Überfällen wahrscheinlich seinen Lebensunterhalt finanziert, soll es sich um einen 1,80 Meter großen Mann im Alter zwischen 45 und 55 Jahren handeln. Weitere Aufschlüsse erhofft sich die Polizei von Hinweisen aus der Bevölkerung, für die im Fall der Ergreifung des Täters eine Belohnung von 3.500 Euro ausgesetzt ist.
 

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