Psychische Erkrankung

Vorarlberger Schütze ging ohne Grund auf Opfer los

19.09.2017

Das Motiv liegt laut Ermittlern in der psychischen Erkrankung des Mannes.

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© APA/Polizei
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Der 29-jährige Mann, der am Montag im Großraum Bregenz mit einer Luftdruckpistole zwei Personen verletzt hat , ist nach außen hin völlig grundlos auf seine Opfer losgegangen. Das Motiv für die Taten des Bregenzers liege in seiner psychischen Erkrankung, informierten am Dienstag Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher und Norbert Schwendinger vom Vorarlberger Landeskriminalamt.

Ludescher und Schwendinger zeichneten die Ereignisse vom Montag detailliert nach. Demnach saß der amtsbekannte 29-Jährige gegen 13.20 Uhr in einem Linienbus, als er in Lauterach (Bez. Bregenz) völlig unvermittelt eine 69-jährige Frau verfolgte, die aus dem Bus aussteigen wollte. Er stellte sich direkt hinter die Seniorin, zückte seine Waffe und gab mehrere Schüsse ab. Die Busfahrerin reagierte laut Polizei perfekt, sie stoppte den Bus und öffnete die Türen, damit die 69-Jährige flüchten konnte. Der 29-Jährige lief der Frau nach, schoss auf sie und traf sie am Kopf. In weiterer Folge bedrohte er die Chauffeurin und eine 15-Jährige, die auf den Bus gewartet hatte. Zwar wollte er weitere Schüsse abfeuern, schaffte es aber nicht - aus technischen oder psychischen Gründen.

Opfer mussten operiert werden

Nach seiner Flucht vom ersten Tatort tauchte der 29-Jährige zwei Stunden später im Foyer einer Bankfiliale in Bregenz-Vorkloster auf. Dort ging er zielstrebig auf einen Angestellten zu, der einen Kunden an einem Bankomaten unterstützte. Ohne Vorwarnung schoss er dem Bankangestellten aus unmittelbarer Nähe zwei Mal in den Hals, das zweite Mal, als der Bankmitarbeiter bereits am Boden lag. Wieder scheiterte der Täter daran, weitere Schüsse abzugeben.

Ein Hinweis aus der Bevölkerung führte schließlich kurz vor 18.00 Uhr zur Festnahme des Mannes im Bereich des Bregenzer Bahnhofs. Der 29-Jährige habe sich ohne Widerstand festnehmen lassen, sagte Schwendinger. Eine Aussage machte der 29-Jährige, der keinen festen Wohnsitz hat, nicht. Laut Schwendinger gab es in der Vergangenheit mehrere Anzeigen gegen ihn, am Dienstag befand er sich aufgrund seiner psychischen Erkrankung im LKH Rankweil in Behandlung - bewacht von der Justiz. Die vom 29-Jährigen verwendete Luftdruckpistole ist für Personen ab 18 Jahre frei im Handel erhältlich. Der Verdächtige selbst hätte sie aber nicht besitzen dürfen, da gegen ihn ein aufrechtes Waffenverbot besteht.

Die zwei Opfer des 29-Jährigen wurden noch am Montag im LKH Bregenz operiert. Beiden mussten jeweils zwei 4,5 Millimeter große Projektile entfernt werden. Am Mittwoch wurden sie nach Hause entlassen. Sie werden aufgrund der Ausnahmesituation, der sie ausgesetzt waren, auch psychologisch betreut.

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