WHO-Ziel verfehlt
Zahl der Suizide in Vorarlberg konstant
05.10.2009
2008 nahmen sich 49 Personen das Leben.
Die Zahl der Suizide ist in Vorarlberg im Vorjahr konstant geblieben. Wie bereits 2007 nahmen sich auch 2008 49 Vorarlberger selbst das Leben, ging aus dem am Montag veröffentlichen Vorarlberger Suizidbericht hervor. Ob die Wirtschaftskrise Auswirkungen auf die Suizidrate hat, lasse sich nicht eindeutig belegen, erklärte Primar Reinhard Haller.
WHO-Ziel überschritten
Die 49 Vorarlberger
Suizidopfer des vergangenen Jahres teilen sich auf in 36 Männer und 13
Frauen, 21 davon waren zwischen 35 und 54 Jahre alt. Bei der Suizidrate lag
Vorarlberg mit 13,4 Selbsttötungen pro 100.000 Einwohner in der
Österreich-Statistik auf Platz drei hinter Wien (11,3) und Tirol (12,1).
"Wir haben damit auch heuer das WHO-Ziel von einer Suizidrate von 15 deutlich unterschritten", sagte Vorarlbergs Gesundheits-Landesrat Markus Wallner (V). Bei insgesamt 1.265 Suiziden in Österreich wiesen im vergangenen Jahr die Steiermark (19,9), Kärnten (18,9) und Salzburg (17,8) die schlechtesten Suizidraten auf, der bundesweite Durchschnitt belief sich auf 15,2.
Mehr Suizidversuche von Frauen
Haller verwies in Bezug auf die
Entwicklung der Suizidzahlen in den vergangenen 20 Jahren von einem
positiven Trend. Seit damals habe die Suizidziffer um fast die Hälfte
reduziert werden können. "Dennoch ist nach den WHO-Daten davon auszugehen,
dass weltweit jährlich mehr als 1,4 Mio. Menschen durch Suizid sterben und
auf jeden vollendeten Suizid etwa zehn bis 15 Suizidversuche kommen", so
Haller.
Auffallend sei dabei die Geschlechterverteilung, erklärte Albert Lingg, Chefarzt des Landesnervenkrankenhauses Rankweil. Während die Suizidrate bei Männern deutlich höher sei als bei Frauen, ergebe sich bei den Versuchen ein umgekehrtes Bild. "Zwei Drittel aller Suizidversuche werden von Frauen begangen", sagte Lingg. Männer neigten aufgrund ihres höheren Aggressions- und Spannungspotenzials eher zum Suizid, außerdem hätten Männer größere Probleme als Frauen, Hilfsorganisationen aufzusuchen.