Nach Messerstecherei
Zerstörtes Clubheim: Verdächtige gefasst
09.03.2009
Die Polizei hat drei Skinheads gefasst, die Sonntag früh in einer Vergeltungsaktion ein Motorradclubheim verwüstet haben sollen.
Nach Angaben von Vorarlbergs Sicherheitsdirektor Elmar Marent handelt es sich um zwei Männer und ein Frau. Das Trio habe bereits gestanden, so Marent. Um weitere Ausschreitungen zwischen dem Motorradclub und den Skinheads zu verhindern, werde man beide Szenen weiter im Auge behalten, betonte der Sicherheitsdirektor.
Tödliche Messerstecherei
In dem Motorradclubheim ist vor
einem Monat bei einer Massenschlägerei zwischen 15 Bikern und fünf Skinheads
ein 20-Jähriger ums Leben gekommen. Der junge Skinhead wurde mit einem
Küchenmesser erstochen, als mutmaßlicher Täter befindet sich ein 26-Jähriger
in der Justizanstalt Feldkirch in U-Haft. Nach der Tat brachten
Gesinnungsfreunde des Getöteten als Drohbotschaften verstandene Nachrichten
wie "Man sieht sich zweimal im Leben" an dem Gebäude an.
Clubheim verwüstet
Bei der Verwüstungsaktion Sonntag früh
zertrümmerten die zwei Männer - die Frau fungierte als Chauffeurin - mehrere
Fensterscheiben, Flaschen und Gläser. Außerdem warfen sie einen Ölofen um,
wobei das Ventil einer Gasflasche beschädigt wurde. Wegen des Gasaustritts
musste das Gebäude geräumt und die am Clubheim vorbeiführende L190 für eine
Stunde gesperrt werden.
"Vergeltungsakt"
Das Trio konnte laut Marent nach
langwierigen Ermittlungen gefasst und am Sonntagabend einvernommen werden.
Dabei hätten die Skinheads zwar von einer "spontanen Aktion" gesprochen,
Marent wertete die Verwüstung aber als Vergeltungsakt: "Die
Massenschlägerei, bei der der 20-Jährige getötet wurde, hat genau vor einem
Monat stattgefunden, noch dazu etwa um dieselbe Uhrzeit wie der
Vandalenakt", erklärte der Sicherheitsdirektor.
Eskalation vermeiden
Die rasche Aufklärung der Tat sei "ein
wichtiges Signal, dass es in Vorarlberg keinen Millimeter Platz für solche
Aktionen gibt", so Marent. Bereits seit dem tödlichen Zwischenfall vor einem
Monat stehe man mit beiden Gruppen im Dialog und habe ein spezielles Auge
auf sie geworfen, um eine Eskalation zu vermeiden. "Da gehen wir mit allem
vor, was der Rechtsstaat erlaubt", sagte Marent.
Auf freiem Fuß
Die drei Skinheads befinden sich mittlerweile
wieder auf freiem Fuß, da keine Wiederholungs- und Fluchtgefahr besteht. Sie
werden wegen Sachbeschädigung angezeigt.