In Vorarlberg sind drei Personen offenbar durch den Genuss von Ziegenkäse an FSME erkrankt.
Betroffen sind ein Alphirte sowie dessen Schwiegereltern, die den Käse nicht in einem Geschäft gekauft haben dürften. Da der vermutlich infizierte Käse nie im Handel war, bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, erklärte Bernhard Zainer, Leiter der Lebensmitteluntersuchungsanstalt des Landes Vorarlberg.
Keiner der Betroffenen kann sich an einen Zeckenbiss erinnern, deshalb wird der Ziegenkäse als wahrscheinliche "FSME-Quelle" in Betracht gezogen. Weil es sich bei Ziegenkäse um Rohmilchkäse handelt, kann eine Verunreinigung mit FSME-Viren offenbar nicht ausgeschlossen werden. Laut Zeiner wurden Proben gezogen, die genetisch untersucht werden. Die Ergebnisse sollen bis zum Ende der Woche vorliegen.
Derartige Fälle auch in Großbritannien
Der Neurologe
Philipp Werner vom LKH Rankweil nannte die Wahrscheinlichkeit sehr gering,
sich über Rohmilchprodukte von kleinen Wiederkäuern wie Ziegen anzustecken,
möglich sei es aber. In den baltischen Ländern seien bereits ähnliche Fälle
beschrieben worden. Generell würde nur etwa jeder zweite FSME-Erkrankte von
einem Zeckenstich berichten.
Laut "VN" befinden sich der Alphirte und seine Schwiegereltern auf dem Weg der Besserung. Die Schwiegermutter habe das Spital bereits wieder verlassen können.
Innerhalb des vergangenen Monats stieg die FSME-Bilanz in Österreich von 15 auf 32 Erkrankungen. Zu den Spitzenreitern zählt die Steiermark mit acht Patienten, in Kärnten wurden sechs und in Oberösterreich fünf Erkrankungsfälle registriert. Tirol hat bis dato vier Fälle der "Zeckenkrankheit" zu verzeichnen, in Vorarlberg und Salzburg wurden je drei und in Niederösterreich zwei Patienten eingeliefert. In Wien wurde nur ein Erkrankungsfall gemeldet. Die bisher registrierten Infektionen betreffen - so wie jedes Jahr - vor allem die Altersgruppe der Menschen über 50. Laut einer Umfrage haben 88 Prozent der Österreich jemals eine FSME-Impfung erhalten, aber nur 64 Prozent sind ordnungsgemäß immunisiert und damit im Impfschutz. Im Jahr 2007 gab es in Österreich insgesamt 45 FSME-Erkrankungen, im Jahr zuvor waren es 84 gewesen. Die Impfung kann das ganze Jahr über erfolgen. Bis 31. Juli gibt es allerdings noch die Impfaktion, bei der die Vakzine um rund 30 Prozent billiger ist. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen Junior-Impfstoff um 21,40 Euro inklusive Mehrwertsteuer, für Erwachsene kostet der Impfstoff 25,90 Euro. Die Krankenkassen leisten weiters einen Zuschuss, der meist das ganze Jahr über direkt beim Kauf des Impfstoffes in Abzug gebracht wird. |