Akute Gefahr

Zwei Tote bei dutzenden Lawinenabgängen

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Auch am Samstag forderten zahlreiche Lawinenabgänge in ganz Österreich zwei Tote und mehrere Verschüttete.

Der Ortsstellenleiter der Bergrettung Mellau konnte trotz schnell eingeleiteter Suchaktion nur mehr tot geborgen werden. Der 51-jährige Mann konnte in der Nacht auf Samstag nach einer intensiven Suchaktion nur mehr tot aus den Schneemassen geborgen werden, wie die Sicherheitsdirektion informierte. Bei dem Mann handelt es sich um den vierten Lawinentoten in Vorarlberg in dieser Wintersaison.

Der Mann war laut Polizeiangaben gegen 13.30 Uhr allein zu einer Skitour im Gebiet Mellau aufgebrochen. Als er nicht zurückkehrte, wurde gegen 17.00 Uhr eine Suchaktion eingeleitet, an der sich rund 120 Bergrettungsleute beteiligten. Im Bereich der Alpe Hofstetten entdeckten die Suchmannschaften einen frischen Lawinenkegel und einen Ausrüstungsgegenstand des 51-Jährigen. Durch das Signal seines Lawinen-Verschütteten-Suchgeräts konnte der Vorarlberger geborgen werden. Für ihn kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Snowboarder in NÖ tot geborgen
Nach einem Lawinenabgang im Gebiet der Gemeindealpe bei Mitterbach am Erlaufsee (Bezirk Lilienfeld) ist am Samstagnachmittag eine Suchaktion nach einem vermissten Snowboarder gestartet worden, berichtete Stefan Spielbichler, Sprecher von "144 - Notruf NÖ". Nach seinen Informationen waren zwei Snowboarder abseits der Piste unterwegs gewesen, von denen sich einer aus den Schneemassen befreien konnte und Alarm schlug. Der vermisste Snowboarder wurde tot gefunden, berichtete die ÖAMTC-Informationszentrale. Näheres zur Identität des Verunglückten, der ein Polytrauma erlitten hatte, war zunächst nicht bekannt.

Tourengeher übernachteten im Freien
Fünf Tourengeher in Vorarlberg mussten die Nacht auf Samstag im Freien verbringen. Nachdem ein Tourengeher der sechsköpfigen Gruppe am Freitagnachmittag im Bereich der Weißplatte bei Schruns von einer Lawine mitgerissen worden war, wurde der Verletzte vom Hubschrauber geborgen und ins Krankenhaus eingeliefert. Die übrigen fünf Wintersportler konnten wegen des starken Föhnwinds nicht mehr ausgeflogen werden, informierte die Sicherheitsdirektion.

Die gut ausgerüsteten Tourengeher verbrachten die Nacht in einem Biwak, da sie nicht wagten, in der lawinengefährdeten Region noch abzufahren. Die Gruppe konnte bei Tagesanbruch gegen 7.00 Uhr in Sicherheit gebracht werden, hieß es bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle. Alle seien wohlauf.

Verschütteter in Kitzbühler Alpen
Auch in Tirol kam es zu einem Lawinenabgang. Ein Verschütteter ist Samstagnachmittag verletzt aus einer Lawine in Alpbach in den Kitzbüheler Alpen geborgen worden. Die Bergrettung suchte vorerst noch nach möglichen weitern Lawinenopfern.

Auch vier Lawinenopfer in der Steiermark
Bei einem Lawinenabgang im Bezirk Judenburg sind am Samstag vier Tourengeher aus Graz mitgerissen worden. Drei von ihnen konnten sich selbst befreien, ein 41-jähriger Mann wurde erst nach zwei Stunden von Helfern der Bergrettung geborgen. Er wurde stark unterkühlt und in lebensbedrohlichem Zustand ins LKH Salzburg geflogen.

Die Lawine war um die Mittagszeit in der Kerschkernrinne im Triebental abgegangen. Die vierköpfige Gruppe - zwei Paare - wurde mitgerissen. Zwei Personen konnten sich aus eigener Kraft befreien - sie halfen einer Frau, die leicht verletzt wurde, aus den Schneemassen. Die Suche nach dem vierten Mitglied der Gruppe, einem 41-jährigen Grazer, verlief zunächst erfolglos. Erst den alarmierten Helfer des Bergrettungsdienstes gelang es, den Mann auszugraben und zu bergen.

Lawinengefahr bleibt aufrecht
Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) haben die Warnzentralen der Bundesländer für weite Teile Österreichs ausgesprochen. "Man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten Tagen einige Abgänge geben wird", warnte Rudi Maier vom Tiroler Lawinenwarndienst. Stürmischer Wind sorge vor allem in den oberen Lagen für gefährliche Schneeverfrachtungen. Lesen Sie hier mehr über den Föhnsturm.

Warnung: Auf den Pisten bleiben!
Bereits bei geringer Belastung, zum Beispiel durch das Gewicht einer Person, könnten sich bei Hangneigungen von 35 Grad Schneebretter lösen, hieß es in der Salzburger Lawinenzentrale. Als Gefahrenstellen gelten vor allem windige Bereiche sowie Steilhänge, Rinnen, Mulden und Gebirgskanten. Unerfahrene sollten die Pisten nicht verlassen, warnte man in Vorarlberg.

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