Am Samstag gingen in Vorarlberg wieder Lawinen ab. In St. Gallen in der Schweiz wurden außerdem sechs Österreicher von den Massen mitgerissen.
Nach dem Lawinenunglück am Freitag in der Silvretta, bei dem ein 50-jähriger Gaschurner getötet wurde, gingen am Samstag in Vorarlberg erneut Lawinen ab. In Warth kamen zwei Skifahrer mit dem Schreck davon. Einer der beiden Tourengeher wurde im Auslaufbereich der Lawine von den Schneemassen erfasst und hüfthoch verschüttet.
Bei einem Lawinenabgang im Schweizer Kanton St. Gallen am Wochenende wurden sechs Skitourenfahrer einer 23-köpfigen Gruppe aus Vorarlberg mitgerissen, ernsthaft verletzt wurde aber niemand, wie der Medienvertreter der Kantonspolizei St. Gallen, Fabrizio Ruschelli, am Sonntag mitteilte.
Gute Ausrüstung
Eine 60-jährige Frau wurde verschüttet und
musste mit Unterkühlungen ins Krankenhaus geflogen werden. Ihr
Gesundheitszustand sei nicht Besorgnis erregend, vermutlich werde sie am
Sonntag entlassen, so Ruschelli. Bei der 23-köpfigen Gruppe handle es sich
um Mitglieder der Alpingruppe Rankweil, die mit erfahrenen Bergführern und
sehr guter Ausrüstung im Glannatal unterwegs waren.
"Ein Wunder, dass niemand verletzt ist"
Dank eines
Lawinensuchgeräts hatten die anderen Teilnehmer die verschüttete Frau auch
schnell orten und bergen können. Die anderen fünf Skifahrer konnten sich
selbst befreien und erlitten zum Teil leichte Verletzungen, die ambulant
behandelt wurden. Die Lawine mit einem Anriss von etwa 200 Metern hatte sich
am Samstag gegen 11.45 Uhr im Glannatal auf rund 2.200 Meter Meereshöhe
gelöst. Es grenze an ein Wunder, dass niemand ernsthaft verletzt oder gar
getötet worden sei, erklärte die Polizei.
Ohne Lawinenausrüstung unterwegs
Die beiden Tagesgäste in
Vorarlberg waren hingegen ohne Lawinenausrüstung, vom Saloberkopf in
Richtung Bergstation Karhornbahn unterwegs. Dabei löste sich etwa 80 Meter
oberhalb der Tourengeher ein rund 100 Meter breites Schneefeld mit einer
Abrisshöhe von etwa 90 Zentimeter. Einer der beiden Männer wurde von den
Schneemassen erfasst. Da er nur hüfthoch verschüttet war, konnte er sich mit
Hilfe des zweiten Tourengehers unverletzt befreien.