Waffen- und Sprengstofflager in Bleiburg gibt Verfassungsschützern Rätsel auf
Bleiburg/Klagenfurt. Am Samstag entdeckten Beamte des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung bei einer Hausdurchsuchung in Bleiburg ein großes Waffen- und Sprengstofflager.
Die Hausbesitzerin gab gegenüber den Behörden an, dass sie von dem Lager nichts gewusst hätte. Es könnte womöglich von ihrem – inzwischen verstorbenen – Bruder angelegt worden sein.
Bleiburger Polizisten wurden nicht informiert
Bei der Exekutive
gibt man sich zugeknöpft. Die Polizeiinspektion in Bleiburg habe überhaupt
erst nach der Hausdurchsuchung von der geheimen Aktion der
Verfassungsschützer erfahren. Auch bei der Sicherheitsdirektion, wo das
Landesamt für Verfassungsschutz beheimatet ist, wollte man auf Anfrage von
ÖSTERREICH nichts sagen. Der Journalbeamte erklärte: „Die Staatsanwaltschaft
Klagenfurt hat eine absolute Nachrichtensperre verhängt.“
Insgeheim vermutet man, dass das Waffenlager im Zuge der Anschläge nach dem Ortstafelsturm in den 70er Jahren angelegt wurde.
Steckt Jugoslawischer Geheimdienst dahinter?
Nun soll geklärt
werden, ob sich der Name des verstorbenen Bleiburgers auf einer der Listen
des ehemaligen jugoslawischen Geheimdienstes UDBA steht. Die UDBA hatte in
den 70er Jahren zahlreiche Anschläge in Südkärnten verübt.
Der in Kisten gelagerte Sprengstoff war bereits stark korrodiert und musste deswegen von den Behörden in einem nahen Steinbruch kontrolliert gesprengt werden.