NR-Wahl
Wahlkarten ordnen Mandatsstand neu
30.09.2013SPÖ und ÖVP fielen bei der Nationalratswahl erstmals unter 100 Mandate.
Erst am Montag, als sich die Nebel (so mancher Wahlfeier) lichteten, wurde klar, wie stark die Koalitionsparteien wirklich verloren hatten: Die beiden einstigen Großparteien fielen deutlich unter die Grenze von 100 Mandaten, haben zusammen aber immerhin noch eine absolute Mehrheit. Fast schon stärkste Partei sind übrigens die Nichtwähler mit knapp 26 Prozent.
Wahlkarten wirbelten Ergebnis durcheinander
Wahlkarten. Am Montagabend standen nach 22 Uhr die Ergebnisse der 480.000 Briefwahlstimmen fest. Wie erwartet konnten davon die Grünen und die ÖVP profitieren. Zwei Mandate wanderten von der FPÖ zu den Grünen. Ein Mandat ging der SPÖ verloren, dieses wurde der ÖVP zugeschrieben. Damit blieb der Mandatsstand von Rot und Schwarz gleich bei 99. Eine Mehrheit, aber erstmals unter 100 Mandaten.
NEOS legten erst in den letzten Wahlkampftagen zu
Protest. Überraschend indes die Ergebnisse einer Nachwahlbefragung des Meinungsforschers Peter Ulram: Die neu ins Parlament eingezogene Partei NEOS hat die meisten Wähler erst in den letzten ein bis zwei Wochen vor der Wahl überzeugen können – während im Gegenzug die ÖVP in dieser Zeit besonders viele Wähler verloren hat.
Ein Drittel entschied sich erst in letzter Woche
Spätentscheider nehmen zu. 29 % haben ihre Wahlentscheidung erst wenige Tage vor der Wahl getroffen, 9 % ein bis zwei Wochen davor, und für 58 % stand die Entscheidung schon länger fest.
Frauen wählten Rot-Grün, Männer Schwarz-Blau
Das Institut Ecoquest erhob, wie die einzelnen Bevölkerungsgruppen abstimmten. Dabei stellte sich heraus: Hätten nur Frauen wählen dürfen, hätte die SPÖ einen fulminanten Wahlsieg eingefahren – auch die Grünen wären viel besser gelegen. Bei den Männern sind indessen FPÖ, ÖVP und Stronach stärker.
Was die Arbeiter betrifft, ist die FPÖ mit 29 % zwar auch besser – die stärkste Arbeiterpartei bleibt aber die SPÖ. Dafür liegen die Roten bei den Jungen katastrophal niedrig bei 17 % – ÖVP, FPÖ und Grüne sind da stärker. Die SPÖ bleibt eine Pensionistenpartei: Mit 35 % hat sie bei den über 60-Jährigen die klare Mehrheit.
Die Ergebnisse aus den Bundesländern:
- So wählte Wien >>>
- So wählte das Burgenland >>>
- So wählte Niederösterreich >>>
-
So wählte Oberösterreich >>>
- So wählte Salzburg >>>
- So wählte die Steiermark >>>
- So wählte Kärnten >>>
- So wählte Tirol >>>
- So wählte Vorarlberg >>>
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22.54 Uhr: Vorläufiges Endergebnis inklusive Briefwahl
Nach Auszählung der Briefwahl-Stimmen ergibt sich folgendes vorläufiges Endergebnis (nur rund 31.000 Wahlkarten-Stimmen fehlen noch):
- SPÖ - 26,9 %
- ÖVP - 24,0 %
- FPÖ - 20,5 %
- Grüne - 12,3 %
- Team Stronach - 5,7 %
- NEOS - 4,9 %
- BZÖ - 3,5 %
22.36 Uhr: Ergebnis der Briefwahl jetzt da
Neues vorläufiges Endresultat der NR-Wahl 2013 nach Auszählung der Briefwahl-Stimmen: Die SPÖ verliert ein Mandat und kommt nun auf 52 Mandate (-1). Die ÖVP hat 47 Mandate (+1), die FPÖ 40 (-2), die Grünen 24 (+2), das Team Stronach bleibt bei 11 und die NEOS bei 9 Mandaten.
- SPÖ - 52 Mandate
- ÖVP - 47
- FPÖ - 40
- Grüne - 24
- Team Stronach - 11
- NEOS - 9
22.15 Uhr: Voves "zuversichtlich" für große Koalition
Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) meint in der ORF-ZIB2, dass die SPÖ in den Industriestädten, bei den Arbeitern, ein Problem habe. In der Steiermark sei die Stimmung für den Reformkurs seiner Regierung nicht so schlecht, so Voves. Der SP-Landeshauptmann sieht auch im Antreten Frank Stronachs einen Grund für die Verluste seiner eigenen Partei. Voves empfiehlt einer etwaigen Neuauflage einer großen Koalition auf Bundesebene eine ähnliche "Reformpartnerschaft" wie in der Steiermark.
21.31 Uhr: Auszählung der Briefwahlstimmen dauert an
Die Auszählung der Briefwahlstimmen dauert noch an. Ausständig ist noch das Ergebnis der Steiermark. Die Stimmen werden laut Meinungsforschern noch Mandate verschieben. Die SPÖ dürfte letztlich ein Mandat weniger (also nur mehr 52) bekommen, die ÖVP eines mehr (47), die FPÖ dürfte zwei auf 40 verlieren, die Grünen eines (auf 23) und auch die NEOS eines (auf 10) dazubekommen. Nur das Team Stronach dürfte unverändert bei elf Mandaten bleiben.
20.46 Uhr: Auch Grüne hoffen auf Mandatszuwachs
Neben der ÖVP dürfen sich auch die Grünen Hoffnungen auf Mandatszuwachs machen. Die Grünen könnten zwei (ARGE Wahlen) oder ein (SORA) Mandat zu ihren 22 dazubekommen. SORA sieht ein weiteres Mandat für die NEOS, die dann zehn statt neun hätten.
19.38 Uhr: SPÖ dürfte ein Mandat an die ÖVP verlieren
Mit der Auszählung der Wahlkarten dürften SPÖ und FPÖ schlechter abschneiden und Mandate verlieren. Ein Mandat könnte von der SPÖ an die ÖVP wandern. Die SPÖ käme nur mehr auf 52 statt 53 Mandate, die ÖVP hätte dann 47 Mandate. Heute zählen die 113 Bezirkswahlbehörden rund 548.000 Wahlkarten aus, die für die Briefwahl verwendet wurden. Das Ergebnis wird im Lauf des Abends vorliegen.
18.39 Uhr: Keine Personaldiskussion bei der ÖVP
Spindelegger will in Gesprächen mit den anderen Parteien ausloten, wer bereit sei, über diese Fragen zu diskutieren: Wachstum, Arbeitsplätze, ohne neue Steuern und Schulden auszukommen, die Festigung des Standorts und die Unterstützung von Familien. Personaldiskussionen seien heute keine geführt worden, auch einen Zeitrahmen, bis wann die Regierung stehen sollte, nannte Spindelegger nicht. Auf die Frage, ob dies noch heuer der Fall sein soll meinte der ÖVP-Chef: "Ich bin kein Prophet."
Michael Spindelegger bei der Pressekonferenz; Foto: APA
18.30 Uhr: Spindelegger: "Mit allen Parteien reden"
Parteiobmann Michael Spindelegger gab das Ergebnis der Sitzung des Bundesparteivorstandes in einer Pressekonferenz bekannt: "Ich habe den Auftrag bekommen, mit allen Parteien zu reden."
18.26 Uhr: Spindelegger informiert
ÖVP-Chef Michael Spindelegger informiert nach der Sitzung der VP über die Beschlüsse des Parteivorstandes. Das Wahlergebnis sei Thema gewesen, so Spindelegger. Man dürfe nun nicht zur Tagesordnung übergehen.
18.16 Uhr: ÖVP-Granden wortkarg
Vor der Wiener Parteizentrale der ÖVP gab es kaum Statements. "Ich sage nichts", meinte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Es werde sicher nicht um Koalitionsvarianten gehen, verkündete Vorstandsmitglied Werner Fasslabend.
18:01 Uhr: FPÖ-Jugend Burgenland: Nicht wählen soll 40 Euro kosten
Die Einführung der Wahlpflicht fordert der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ). Wer künftig nicht wählt, sollte - nach einer Ermahnung durch die Wahlbehörde - "pro nicht getätigtem Urnengang" zahlen müssen, forderte die burgenländische Landesgruppe am Montag in einer Aussendung. Ein möglicher "Richtwert" seien dabei 40 Euro. Über die Höhe der Sanktion müsse aber noch "eine ausführliche Debatte geführt werden", erklärte Generalsekretär Stefan Philipp.
17:42 Uhr: ÖVP-Granden beraten über Konsequenzen nach Niederlage
Die ÖVP berät am Montagnachmittag das weitere Vorgehen nach der Wahlniederlage von Sonntag. Obwohl der einflussreiche Niederösterreichische Parteichef Erwin Pröll bereits am Sonntag eine Neuauflage der rot-schwarzen Koalition angedeutet hatte, hieß es am Montag aus Parteikreisen, es werde diesbezüglich vorerst keine Festlegung geben.
(c) APA; ÖVP-Chef Michael Spindelegger und Generalsekretär Hannes Rauch
17:19 Uhr: Verpasste Mandate: Prominente "Opfer" bei der SPÖ
Die Nationalratswahl hat bei der SPÖ einigen bekannten Abgeordneten das Mandat gekostet
. Unter anderem haben nach derzeitigem Stand Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter und der Schwechater Bürgermeister Hannes Fazekas keine Sitz mehr im Nationalrat. Nicht geschafft hat es angesichts des enttäuschenden SP-Ergebnisses in der Steiermark der eigentlich aussichtsreich postierte Chef der Sozialistischen Jugend Wolfgang Moitzi.
17:02 Uhr: Große Koalition erstmals auf unter 100 Mandaten
Die Große Koalition ist eine der beiden wahrscheinlichen Koalitionsvarianten nach dieser Nationalratswahl. Diese bescherte SPÖ und ÖVP zwar einen weiteren Verlust und weitere historische Tiefststände. Aber die Fortsetzung ihrer Koalition ist möglich - kamen sie doch gemeinsam auf mehr als 50 Prozent und 99 der 183 Mandate. Das ist immer noch eine ganz gut abgesicherte Mehrheit, aber es wäre das erste Mal, dass eine Koalition weniger als 100 Abgeordnete - nämlich 99 - hinter sich hat.
16:45 Uhr: Wird Norbert Darabos SPÖ-Klubobmann?
Norbert Darabos ist wohl für höhere Weihen vorgesehen ist, aber sollte es wieder nicht für ein Ministeramt reichen, gilt er als aussichtsreicher Kandidat für die Klubführung. Allerdings hat auch der derzeitige Fraktionschef Josef Cap Interesse, diese Position zu behalten.
16:16 Uhr: BZÖ-Fiasko: Petzner und Stadler rechnen mit Bucher ab
Stefan Petzner, derzeit noch stellvertretender BZÖ-Klubobmann, ist mit der orangen Wahlniederlage mächtig unzufrieden. Verantwortlich hierfür sei Bündnischef Josef Bucher, schließlich habe dieser die internen Warnungen in den Wind geschlagen, erklärten Petzner und Ewald Stadler am Montagnachmittag.
16:03 Uhr: Karl Öllinger, grüner Sozialsprecher, verpasst Parlamentseinzug
Der langjährige Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, hat bei der gestrigen Nationalratswahl knapp den Wiedereinzug verpasst.
Sollte er es nicht doch noch über die Vorzugsstimmen schaffen, wird er nach 19 Jahren Abschied aus dem Hohen Haus nehmen müssen.
15:36 Uhr: Briefwähler dürften Mandate noch kräftig durcheinander bringen
Die Briefwähler könnten die gestern, Sonntag, ausgewiesenen Mandatsstände noch kräftig verändern. Laut den Briefwahl-Prognosen von ARGE Wahlen und SORA wird nach der Auszählung der Wahlkarten nur das Team Stronach die elf Abgeordneten behalten, die es laut dem vorläufigen Endergebnis hat. Bei allen anderen Parteien wird sich etwas ändern - aber nicht so sehr, dass sich damit neue Koalitionsvarianten ergäben.
15:21 Uhr: Heute abend kommt das Ergebnis der Briefwähler
Heute zählen die 113 Bezirkswahlbehörden rund 548.000 Wahlkarten aus, die für die Briefwahl verwendet wurden, teilte Robert Stein, der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium mit. Das Ergebnis wird im Lauf des Abends vorliegen, genauere Angaben waren nicht möglich.
15:06 Uhr: Für Haselsteiner ist NEOS Abschneiden "kleine Sensation"
Der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner freut sich über den Einzug der NEOS, die er im Wahlkampf finanziell und persönlich unterstützt hat, als "eine kleine Sensation". "Darüber können sich alle freuen, das ist wunderschön", sagte er am Montag im APA-Gespräch. Das zweite Wahlziel, nämlich die rot-schwarze Mehrheit zu brechen, sei zwar nicht gelungen, doch werde die junge Partei die kommenden Jahre im Parlament gut nutzen können. Eine Koalition mit FPÖ-Beteiligung kann er sich nicht vorstellen. Er selbst werde der NEOS auch künftig - beratend - "zur Verfügung stehen", sagte er.
14:53 Uhr: "Riesige Freude" bei Heide Schmidt über NEOS-Erfolg
"Riesige Freude" hat der Einzug der NEOS in den Nationalrat bei Heide Schmidt, der Parteigründerin des Liberalen Forums ausgelöst, das mit den NEOS in einer Wahlgemeinschaft angetreten ist. Sie sehe darin eine "echte Chance für ein Wiedererstarken einer liberalen Politik", sagte Schmidt am Montag. Ein politisches Comeback in der neuen Bewegung strebt sie allerdings nicht an.
14:36 Uhr: SPÖ-Rekordergebnisse im Burgenland, ÖVP-Top-Resultate in Tirol
Die Nationalratswahl hat auch 2013 wieder Rekordergebnisse in traditionellen Hochburgen der Parteien gebracht. Vor allem SPÖ und ÖVP konnten im Burgenland bzw. in Tirol auf ihre Top-Gemeinden bauen, die FPÖ verlegte ihre Rekord-Gemeinden dieses Mal von Oberösterreich in die Steiermark. Die Grünen waren erneut in den Wiener Innenbezirken stark. Die neue Parteien NEOS und Team Stronach reüssierten v.a. in Vorarlberg bzw. der Steiermark, der jeweiligen Heimat ihrer Gründer. Das sind die Hochburgen der Parteien >>>
(c) APA
14:18 Uhr: Mandatsstreit beim Team Stronach
Ex-Miss World Ulla Weigerstorfer muss darauf hoffen, dass die ehemalige ORF-Generaldirektorin Monika Lindner ihr Mandat nicht annimmt. Die hat sich zwar bereits vor längerer Zeit aus dem Team Stronach zurückgezogen. Ein Mandat stünde ihr aber zu. Fraglich ist auch, ob Frank Stronach sein Nationalratsmandat annimmt oder ob es der Partei zur Verfügung stellt.
14:10 Uhr: Erster ÖVP-Politiker fordert Abkehr von Rot-Schwarz
Während Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll am Wahlabend den Weg in Richtung rot-schwarz vorgezeichnet hat, plädierte Gabriel Obernosterer im Ö1-"Mittagsjournal" für eine Zusammenarbeit des "bürgerlichen Lagers" - also Schwarz-Blau-Stronach oder Schwarz-Blau-NEOS.
13:29 Uhr: Fischer gibt in einer Woche Auftrag zur Regierungsbildung
Bundespräsident Heinz Fischer will noch Ende dieser Woche oder spätestens Anfang nächster Woche den Auftrag zur Bildung einer neuen Bundesregierung erteilen. Beauftragen wird er damit aller Voraussicht nach SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann. Davor will der Bundespräsident Einzelgespräche mit den Chefs aller im neuen Parlament vertretenen Parteien führen.
13:07 Uhr: NEOS zur Verhandlungen mit SPÖ und ÖVP bereit
Die NEOS drängen weiter mit Vehemenz in eine neue Bundesregierung. Man habe es sich zum Ziel gesetzt, mit SPÖ und ÖVP in Verhandlungen über eine Dreierkoalition treten zu können, sagte der Chef und Spitzenkandidat der mit 4,8 Prozent ins Parlament eingezogenen Partei, Matthias Strolz, im APA-Interview nach einer Sitzung des Parteivorstande am Montag in Wien. "Wir zeigen Bereitschaft und sagen: 'Wir sind da'", meinte Strolz in Richtung der bisherigen Regierungsparteien.
12:49 Uhr: Steirisches Reformer-Duo im Dilemma
Tag der Analysen nach der Wahl auch in der Steiermark, wo SPÖ und ÖVP fast elf Prozentpunkte verloren haben und der FPÖ als neuer Nummer eins den Vortritt lassen mussten: "Wähler straften SPÖ und ÖVP" titelten Medien, und gerade darin liegt das Dilemma: Wofür wurde die Koalition gestraft: Für den Stillstand im Bund oder für die Reformen im Land? Die steirischen "Reformpartner" Franz Voves und Hermann Schützenhöfer stellten umgehend klar, nicht vom Kurs abweichen zu wollen. Doch der Gegendruck wird sicher größer.
12:28 Uhr: Bucher könnte in den Kärntner Landtag gehen
Die politische Zukunft des BZÖ ist nach dem Wahlsonntag ungewiss. Einzig in Kärnten ist die Partei noch im Landtag vertreten, bei der Wahl im März holte man zwei Mandate. Theoretisch könnte Parteichef Josef Bucher nach seinem Abschied aus dem Nationalrat in den Landtag wechseln, bestätigte Landtagsamtsdirektor Robert Weiß am Montag. Dazu müsste allerdings einer der beiden orangen Mandatare auf seinen Sitz verzichten. Was die Finanzen der Partei anbelangt, bekommt das Bündnis heuer noch öffentliches Geld, damit ist erst ab 2014 Schluss. Josef Bucher selbst hat sich dazu noch nicht geäußert.
12:12 Uhr: Faymann will nur mit ÖVP verhandeln
Zur Zeit tagt das SPÖ-Parteipräsidium in Wien. Kanzler Faymann konzentriert sich bei den nun anstehenden Regierungsverhandlungen ganz auf die ÖVP. Vor dem Parteipräsidium Montagvormittag sprach sich der Kanzler klar gegen eine Dreier-Koalition aus und lehnte auch unverändert Gespräche mit den Freiheitlichen ab. Mehr Infos hier >>>
11:47 Uhr: Firmenchefs gegen Steuererhöhungen
Die neue Regierung soll den Wirtschafts- und Industriestandort Österreich vorwärtsbringen und keine zusätzlichen Steuern aufbürden, wünschen sich die Firmenchefs. "Ungeachtet welche Koalition zustande kommt: Es soll schnell gehen, damit die neue Regierung rasch zu arbeiten beginnen kann", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bergbaukonzerns RHI, Franz Struzl, zur "Presse". "Natürlich darf es keine Steuererhöhung geben."
11:32 Uhr: Faymann lobt Arbeit von Ministerin Schmied
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) war eigenen Angaben zu Folge schon über die Rückzugspläne von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) informiert. Vor dem SPÖ-Präsidium meinte der Parteichef Montagvormittag, Schmied habe "sehr viel weitergebracht". Wie gut ihre Arbeit gewesen sei, werde man erst in einigen Jahren an den Ergebnissen der PISA-Tests ablesen können.
(c) APA; Claudia Schmied vor Beginn einer Sitzung des SPÖ-Parteipräsidiums am Montag
11:19 Uhr: Team Stronach anaylsiert Wahl bei Parteisitzung
Am Tag nach der Wahl finden vielerorts Parteisitzungen statt. So auch beim Team Stronach. Nun heißt es das Ergebnis zu analysieren und herauszufinden, warum man schlechter abgeschnitten hat, als es die Umfragen prognostizierten haben. Ein sichtlich angeschlagener Frank Stronach kommt zur Parteisitzung in Oberwaltersdorf:
(c) APA
11:00 Uhr: Wirtschaftbosse fordern Taten statt Worte
Unter den heimischen Wirtschaftsbossen ist der Ruf nach Reformen unüberhörbar. Von der Bildungsreform über die Verwaltungsreform bis zur Senkung der Arbeitskosten reicht die Aufgabenliste der neuen Regierung. Auch der Chef des weltgrößten Ziegelkonzerns Wienerberger, Heimo Scheuch, hofft laut ORF-"Morgenjournal", dass die Regierung die Probleme endlich anpacke.
10:36 Uhr: IHS-Chef Keuschnigg mahnt Reformen ein
Nach dem gestrigen Wahlergebnis "schaut es ja so aus, als ob alles beim Alten bleibt", meint IHS-Chef Christian Keuschnigg. Aber die Wähler hätten die grundlegende Botschaft ausgesendet, dass es einen "Reformstau" gibt. "Das wird sich hoffentlich niederschlagen", sagt er und wünscht sich Reformen. Unter anderem müsse der Schuldenabbau vorangetrieben werden ("ausgabenseitig") und eine Steuerreform, welche niedrigere Einstiegssteuersätze zum Ziel hat, durchgeführt werden, so IHS-Chef Keuschnigg.
10:18 Uhr: Brezinschek erwartet Reformlernfähigkeit
Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek geht davon aus, dass die - bisherigen - Regierungsparteien SPÖ und ÖVP für den Fall einer neuen Zweierkoalition aus ihren Wahlverlusten so viel lernen, dass sie jetzt das Ruder herumreißen und doch zu grundlegenden Reformen fähig sind.
9:52 Uhr: "Kaum Einfluss auf Börse"
Die gestrige Nationalratswahl hat nach Einschätzung von Erste-Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck keinen wesentlichen Einfluss auf die Wiener Börse. Es habe keine großen Überraschungen gegeben, eine Große Koalition ist für ihn wahrscheinlich. Der kurzfristige Einfluss für die Wiener Börse sei daher überschaubar.
9:39 Uhr: IV-Chef sieht geringe Wahlbeteiligung als Alarmzeichen
Die weiter gesunkene Wahlbeteiligung "sollte ein Alarmzeichen sein". Sie zeige, dass "die Menschen alle diese Parolen, von welcher Partei auch immer, satthaben". Es habe sich die Stimmung durchgesetzt, "es ist eh egal" und nichts ändere sich. "Die Leute wissen nicht mehr, wen sie wählen sollen", warnte Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung,
9:07 Uhr: Schmied begründet Rückzug
"Ich habe in den letzten Wochen berufliche Angebote bekommen, die ich prüfen werde, auch will ich meiner Familie und meinem Freundeskreis mehr Aufmerksamkeit widmen." Mehr Informationen finden Sie hier!
8.54 Uhr: Ministerin Schmied tritt Rückzug an
Die Bildungsministerin kündigte soeben ihren Rückzug aus der Politik an. Sie wird der neuen Regierung nicht mehr angehören.
8.51 Uhr: SP und VP verlieren je ein Direktmandat in Wien
SPÖ und ÖVP haben in Wien jeweils ein Direktmandat verloren. Die Sozialdemokraten verfügen im Wahlkreis Süd-West nur mehr über eines statt bisher zwei, wobei auf dem zweiten Platz der Regionalwahlkreisliste Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder nominiert war. Die ÖVP musste ihr Mandat im Wahlkreis Nord-West abgeben - konkret Justizsprecher Michael Ikrath.
8.07 Uhr: Österreichs Promis über die Wahl:
7:30 Uhr: So feierte die FPÖ
Ausgelassen war heute Nacht die Stimmung bei den Freiheitlichen. Der Abstand zu SPÖ und ÖVP wurde deutlich verkleinert.
6.45 Uhr: Vier Kandidaten mit Migrationshintergrund
Der Nationalrat wird künftig vermutlich vier Abgeordnete mit Migrationshintergrund haben, ein neuer Rekordwert. Neben der schon als Mandatarin tätigen Grünen Alev Korun mit Herkunft Türkei schaffte es in ihrer Fraktion auch die kurdisch-stämmige Aygül Berivan Aslan, da die Grünen in Tirol ein zweites Mandat eroberten. Ebenfalls durch sein dürften der aus Marokko stammende Salzburger JVP-Chef Asdin El Habbassi sowie in Wien eine weitere türkisch-stämmige Kandidatin, Nurten Yilmaz für die SPÖ.
6.10 Uhr: Poker um die neue Koalition
VP-Vizekanzler Michael Spindelegger hat SPÖ-Kanzler Werner Faymann noch am Wahlabend angerufen. Die Botschaft des VP-Chef war eindeutig: So wie bisher könnte die große Koalition nicht weitermachen. Welche Varianten den Parteien offen stehen erfahren Sie hier >>>
04.53 Uhr: Bei Frank Stronachs Wahlparty war die Stimmung getrübt. Nach den großartigen Umfrageergebnissen von knappen 15 Prozent landete man bei der Wahl nur noch knapp vor den NEOS - trotzdem versucht Team Stronach dieses Ergebnis noch als Sieg zu verkaufen. Lesen Sie mehr >>>
04.21 Uhr: Die NEOS feierten ihre Wahlsensation gebührend. Spitzenkandidat Matthias Strolz: "Ein Jahrhundertprojekt ist uns damit gelungen." Einziger Wermutstropfen - Zugpferd Hans Peter Haselsteiner fehlte auf der wilden Party. Alle Details >>>
03.27 Uhr: Das Wahlergebnis trübt die Stimmung in der Rot-Schwarzen Koalition. Kanzler Faymann kann zwar für die SPÖ wieder den ersten Platz einfahren, doch wirklich jubeln tut ein anderer: HC Straches FPÖ schafft über 21 Prozent der Stimmen und liegt damit nur noch wenige Prozentpunkte hinter der ÖVP. Alle Infos >>>
02.55 Uhr: In der ÖVP stehen die Zeichen auf Umbruch: Viele Partei-Granden wünschen sich einen Neustart und rütteln an der Rot-Schwarzen Koalition. Einzig der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll äußert sich entschieden gegen eine Regierungskoalition mit der FPÖ. Lesen Sie mehr >>>
02.33 Uhr: Ausländische Pressestimmen II
Auch der Mannheimer Morgen bescheinigt unserem Land nach diesem Wahlergebnis eine doch triste Zukunft: "'Mit sicherer Hand durch stürmische Zeiten': Der zentrale Wahlslogan der SPÖ traf den Nerv. Aber, ob die Österreicher die Kontinuität, die sie gewählt haben, auch bekommen? Wahrscheinlich gibt es wieder eine Große Koalition. Sie hat das Land die längste Zeit nach dem Krieg regiert, nicht schlecht, aber doch mit der Konsequenz, dass wirkliche Alternativen ausgeschlossen sind. In Zeiten der Krise ist das eine Krise für sich. Besserung ist nicht in Sicht."
02.08 Uhr: Ausländische Pressestimmen
Die Nürnberger Zeitung schreibt in ihrer Montag-Ausgabe: "Die Große Koalition hat die Chance bekommen, in den nächsten fünf Jahren das zu erledigen, was längst hätte erledigt werden müssen: Eine Bildungsreform und eine Verwaltungsreform stehen ganz oben auf der Agenda. Auch wird man den österreichischen Rentnern jetzt reinen Wein einschenken müssen."
00.45 Uhr: SPÖ: "Hauptsache Erster"
Im SPÖ-Festzelt in der Wiener Löwelstraße war am Wahlabend eine Mischung aus Ernüchterung über den historischen Tiefststand bei einer Nationalratswahl und einem erleichterten "Hauptsache Erster" zu spüren. Als SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann nach dem "Zeit im Bild"-Live Einstieg aus dem Parlament zu seinen Anhängern zurückkehrte, brandete Jubel auf. Nach wenigen Minuten bahnte er sich dann wieder den Weg durch die Menge zum Ausgang, posierte mit Anhängern für Handy-Fotos, schüttelte unzählige Hände und herzte Kinder. Der Kanzler wolle voraussichtlich "im kleinen Kreis feiern", sagte sein Sprecher.
00.00 Uhr: Grüne mit leichtem Plus
Eva Glawischnig schaffte in ihrer ersten Wahl als Spitzenkandidatin immerhin das beste Nationalrats-Ergebnis seit der Parteigründung. Ihre beiden Wahlziele - 15 Prozent plus und FPÖ überholen - verfehlte sie allerdings klar. Die FPÖ bei Nationalratswahlen zu überholen, ist den Grünen allerdings - anders als heuer - schon einmal gelungen, nämlich 2006, unter dem vorigen Parteichef Alexander Van der Bellen.
So lief der Wahltag. Der oe24-Liveticker zum Nachlesen!