Ganz Österreich weint um dreijähriges Tiroler Opfer
Allein dieser Satz der Staatsanwaltschaft Innsbruck schnürt schon beim Lesen die Kehle zu:
„Nach bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Eltern es über einen Zeitraum von zumindest mehreren Wochen unterlassen haben, den dreijährigen Buben entsprechend mit Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen und trotz offensichtlicher Verschlechterung seines Gesundheitszustandes und seines augenscheinlichen Gewichtsverlustes einen Arzt zu kontaktieren, sodass das Kind an den Folgen seiner massiven Unterernährung verstorben ist.“
Ungeklärt ist einzig, ob der Tod des Kindes andere, medizinische Ursachen haben könnte – bislang gibt es laut Ankläger aber keine Hinweise in diese Richtung. Und so steht im Raum, dass Elias als Einziger einer ansonsten wohlgenährten sechsköpfigen Familie nichts zu essen bekam, auch wenn er weinte und schrie. Seine Zwillingsschwester Emily dagegen wurde ebenso wie die anderen beiden Mädchen (1 und 6) umsorgt und behütet. Am Freitag vor Pfingsten sollen die Eltern mit der ältesten Tochter sogar noch beim Mäci Geburtstag gefeiert haben – während der Bub ganz allein daheim dem Tod entgegendämmerte. Am Wochenende soll die Familie sogar bei einem großen Ritterfest in Kufstein gewesen sein – wieder ohne den Buben.
Was sagen die Eltern (25 und 26) zu den Horror-Vorwürfen? Der Vater, ein Berufschauffeur, macht von seinem Recht Gebrauch, nicht auszusagen. Seine Frau dagegen gibt an, dass „das Kind in den letzten Wochen krank“ war und „keinen Appetit hatte“. Ein Arztbesuch sei „demnächst geplant“ gewesen. Auf oe24-Nachfrage bestätigen die Ankläger Gerüchte im Ort, wonach der Bub schon länger tot in einem Bettchen gelegen hatte, bevor der Vater am Montag Alarm schlug. Tatsächlicher Todeszeitpunkt war schon am Pfingstsonntag.
Oma im Visier ist selbst "schwer erschüttert"
Die U-Haft für das Paar wegen Mordes (durch Quälen und Unterlassung) wurde am Freitag vom U-Richter beschlossen. Drei weitere Kinder des Paares (ein, drei und sechs Jahre alt) befinden sich seit dem Auffinden ihres toten Brüderchens in der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe.
Zu hinterfragen ist noch die Rolle der Oma von Elias, die in Ebbs lebt und die bisweilen auf die Kinder aufgepasst haben soll. Gegenüber Journalisten beteuert sie mit aller Vehemenz, nichts mitbekommen zu haben. Sie sei selbst schwer erschüttert. Es gilt die Unschuldsvermutung.