Wiener AKH
Wechsel der Putzfirmen sorgt für Wirbel
25.10.2010
Das neue Personal "verursache Chaos", kritisiert der bisherige Anbieter.
Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) sorgt ein Wechsel der Putzfirmen für Wirbel - nachdem schon Zweifel an der Sauberkeit des Vergabeverfahren laut geworden waren. Jenes Reinigungsunternehmen, das bei der Neuausschreibung zur Arbeitskräfteüberlassung nicht mehr zum Zug gekommen war, warnt: Das neue Personal verursache Chaos, die Hygiene im AKH könnte schweren Schaden erleiden. Die Spitalsleitung beruhigt hingegen und verspricht einen "professionellen Übergang".
Vorgeschichte sorgte für Aufsehen
Bereits die Vorgeschichte des Wechsels im Reinigungsbereich - es soll sich um einen millionenschweren Auftrag handeln - hatte für Aufsehen gesorgt: Das AKH musste zwei Mitarbeiter wegen Korruptionsvorwürfen suspendieren. Im Vergabeverfahren soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, es wurde Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft erstattet. Auf das abgeschlossene Vergabeverfahren könne, so wurde versichert, aber nicht mehr Einfluss genommen werden.
300 Jobs wacheln
Nun hat sich die bisherige Firma zu Wort gemeldet. Laut einer Aussendung wackeln dort mehr als 300 Arbeitskräfte, wenn das Nachfolgeunternehmen Anfang November die Arbeit aufnimmt. Aber nicht nur das: "In der Zwischenzeit verursacht das Personal der bei gegenständlicher Ausschreibung bevorzugten Firma ein vollkommenes Chaos bei der Reinigung im AKH. Arbeitsverweigerungen und tätliche Angriffe auf Gemeindebedienstete stehen nach entsprechenden Mitteilungen von Informanten an der Tagesordnung", hieß es.
AKH: "Übergang professionell"
Laut AKH ist die Situation keineswegs so dramatisch. Die neuen Kräfte würden von Mitarbeitern des AKHs eingeschult, eine "hygienisch einwandfreie Reinigungsleistung" sei sichergestellt, wurde am Montag in einer Aussendung betont. "Der Übergang von einer Firma auf die andere erfolgt professionell, die Reinigungsversorgung des AKH Wien ist gewährleistet. Die Betriebssicherheit wird von uns garantiert", erklärte der ärztliche Direktor des Spitals, Reinhard Krepler.
Unterstützung beim AMS
Auch die Zahl der Arbeitskräfte bleibe gleich. Man werde jedoch den Mitarbeitern der bisherigen Firma helfen. So habe die Stadt Wien beim AMS vorgesprochen und um besondere Unterstützung dieser Personen bei der Vermittlung neuer Arbeitsplätze ersucht.