Nur junge Königinnen überwintern. Die Wespennester werden nicht wiederbesiedelt.
Wenn sich alljährlich im Spätsommer und Herbst Vorfälle häufen, bei denen Menschen von Wespen attackiert werden, so ist das kein Zufall. Die Staaten der wehrhaften Insekten erreichen erst gegen Ende der warmen Jahreszeit ihren Höhepunkt. Experten betonen, dass Wespen nur dann aggressiv werden, wenn sie sich oder ihre Brut bedroht fühlen.
60 verschiedene Wespenarten weltweit
Weltweit kennen die Zoologen
rund 60 Arten von "Faltenwespen im engeren Sinne" - so der Fachausdruck für
die meist aggressiv gelb-schwarz gefärbten Insekten. Als wärmeliebende
Tiergruppe liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in den Tropen, in Europa sind
lediglich elf Arten bekannt.
Die Tiere werden bei uns im Frühling relativ spät aktiv. Erst wenn die Temperaturen über 15 Grad steigen - April bis Anfang Mai -, erwachen die Königinnen aus der Winterruhe und suchen einen geeigneten, warmen und geschützten Platz für ein Nest. Mitte Juni schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, unfruchtbare Weibchen, die der Königin beim weiteren Ausbau des Nestes helfen. Die volle Produktion an Nachkommen erreicht der Wespenstaat in Mitteleuropa meist Mitte August. Gegen Ende August schlüpfen neben den Arbeiterinnen auch die ersten Männchen und angehende neue Königinnen.
Nur junge Königinnen überwintern
Nur die jungen
Königinnen überwintern, meist in Spalten oder Erdhöhlen, der Rest des
Staates geht im Herbst zugrunde. Wer im Winter etwa am Dachboden ein
verlassenes Wespennest entdeckt, kann dieses getrost hängen lassen. Die
kunstvollen Gebilde aus Papiermache werden kein zweites Mal besiedelt.
Experten betonen immer wieder, dass die Aggressivität der Wespen überschätzt wird. Aktiv greifen die Insekten nur dann an, wenn sie sich oder ihre Brut gefährdet sehen, zu besiedelten Nestern sollte man wenigstens ein paar Meter Abstand halten.
Hysterie macht alles schlimmer
Kommt einem eine Wespe zu nahe,
machen Hysterie und wildes Fuchteln die Sache nur schlimmer. Stiche von
Wespen oder Hornissen werden nur in Einzelfällen wirklich gefährlich, wenn
etwa Kinder, Allergiker oder bestimmte Körperstellen wie Speise- oder
Luftröhre betroffen sind.