Hitze brachte Plage

Wespen-Horror fordert erste Tote

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Nicht nur Allergiker fürchten den Stich der Aggro-Insekten

Es mag ja sein, dass Wespen in der Natur wichtige Funktionen erfüllen: Sie gelten als Gesundheitspolizei, da sie tote Insekten (vor allem Fliegen) und Fallobst verwerten. Was ebenso wichtig ist: Die Flugflitzer bestäuben Pflanzen. Was wir Menschen, ob im Schanigarten, beim Wandern, am Spielplatz oder motorisiert unterwegs, so gar nicht mögen, ist ihre Aufdringlichkeit, ihr Gift aus vielen Komponenten, das allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen kann, und die Menge, die heuer besonders groß zu sein scheint.

Die hohen Temperaturen in diesem Jahr sorgen im ganzen Land für eine wahre Plage, die sich noch bis in den Spätherbst ziehen wird, wobei die unbeliebten Insekten aufgrund ihrer große Population auch um ein vielfaches aggressiver als in früheren Jahren sind. Täglich kommt es derzeit zu rund 200 Einsätzen der Rettung oder Feuerwehr wegen Wespenstichen oder Panikreaktionen.

Lenker und Oma fuhren in Panik in eine Mauer

So bemerkte ein 21-jähriger Autofahrer in Buch in Tirol, dass sich in deinem Auto eine Wespe „verirrt“ hatte, die er mit dem Fuß verscheuchen wollte. Dabei verriss er das Lenkrad und prallte mit dem E-VW gegen eine Mauer. Fotos zeigen einen Totalschaden am Neuwagen, der Lenker und seine mitfahrende Oma (77) wurden ins Spital gebracht.

Einen wahren Horror erlebte kurz darauf ein 15-jähriger Mopedlenker, der mit seinem Trial-Kleinmotorrad und seiner Freundin am Sozius ebenfalls in Tirol und zwar in Fritzens unterwegs war. Unfassbar, aber wahr: Eine Wespe flog bzw. schlüpfte bei volle Fahrt unter seinen Helm und stach im in den Kopf, worauf der Teenie reflexartig den Lenker losließ und mit dem Moped in einen Maschendrahtzaun neben dem Straßenbankett crashte. Die beiden Jugendlichen wurden mit der Rettung in das Krankenhaus Hall in Tirol eingeliefert.

Drei Todesopfer durch Stiche nur im August

Flaschen. Doch es kann vor allem für Allergiker noch schlimmer kommen: So wurde im Zillertal eine 66-jährige Wanderin von mehreren Wespen wie aus dem Nichts attackiert. Die Deutsche wurde 15 Mal gestochen - sie landete auf der Intensivstation. Und es gab innerhalb weniger Tage im August drei Todesopfer: In Neulengbach (NÖ) starb ein 30-jähriger Familienvater. In Amaliendorf-Aalfang im Bezirk Gmünd bekam ein 57-Jähriger Atemnot, nachdem er aus einer Flasche getrunken hatte, in der sich eine Wespe aufhielt. Sie stach ihm in den Hals, der komplett zuschwoll.

Und bei den Fischerhütten beim Weyrerteich in Neuhof, Gemeinde Ottenschlag, wurde ein 80-Jähriger ebenfalls von einer Wespe in den Rachen gestochen. Auch er kam ums Leben, obwohl der Notarzt binnen Minuten vor Ort war.

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