Winterchaos

Pro Tag passieren 320 Unfälle

29.11.2010

80 Zentimeter Schnee – und jetzt wird es saukalt.

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Kaum mehr vorstellbar: Anfang November, keine drei Wochen her, hatte es noch frühlingshafte 23 Grad. Jetzt hat uns der Winter endgültig gepackt. Und: Es bleibt so, mindestens bis zum Wochenende. Seit Samstag zog Tief "Jenna" östlich an Österreich vorbei und sorgte auch für Schnee im ganzen Land.

Folge: Für viele war gestern der schönste Wintertag: Tausende Kinder packten erstmals die Rodel aus, auf den Pisten herrschten perfekte Skibedingungen. Doch auf den Straßen brach erneut das totale Chaos aus. Seit Samstag werden die Feuerwehren pro Tag 320 Mal (!) zu Unfällen gerufen, weil Autos auf eisglatten Straßen in Gräben rutschten, mit anderen kollidierten oder sich auf der Fahrbahn quer stellten.

Sechs Menschen starben auf eisglatten Straßen

  • In Niederösterreich musste die Feuerwehr am Wochenende rund 60-mal witterungsbedingt ausrücken, drei Menschen starben. Auch in Tirol und der Steiermark gab es Tote.
  • 70 Einsätze fuhren die Feuerwehren von Freitag bis Sonntag in Oberösterreich. Der spektakulärste Einsatz: Auf der Westautobahn rutschte der Wagen eines 21-Jährigen über den Mittelstreifen, wurde emporgeschleudert und landete auf dem Auto von Bernd R. (siehe unten).
  • 50-mal rückten Einsatzkräfte in der Steiermark in 24 Stunden aus, in Wien wurde die Feuerwehr 30-mal zu Verkehrsunfällen gerufen, in Salzburg 24-mal, im Burgenland 70-mal am Wochenende.

Im Burgenland gab es noch weitere Probleme: Dutzende Bäume stürzten aufgrund der schweren Schneemassen um und rissen etliche Stromleitungen mit sich. Die Folge: 13.000 Haushalte in 74 Gemeinden waren bis zu fünf Stunden ohne Energie.

Mit 80 Zentimeter auf den Bergen wurde in Kärnten die höchste Neuschneemenge gemessen, weitere Spitzenwerte: Feistritz in Kärnten mit 21 cm und Klagenfurt mit 20 cm.

Wetter-Prognose:  Heute – 10 Grad, morgen viel Schnee

Glatteisgefahr, Nebel und extreme Kälte: So beginnt der Dienstag. Die Temperaturen sind besonders in Wien, Niederösterreich und im Burgenland sehr kalt – minus 10 Grad wurden gestern von den Meteorologen vorhergesagt. Untertags kann die Sonne auftauchen (besonders im Westen und im Norden).

 


Am Mittwoch bringt uns ein Genua-Tief (wie schon in der Vorwoche) dichte Wolken, die uns vom Süden her erreichen. Sie bringen ergiebige Schneefälle. Im Süden sind wieder 20 cm möglich, im Osten ungefähr 10 cm. Es bleibt eisig: zwischen –11 und 3 Grad.

Bis zum Wochenende schneit es weiter (bei –4 und 5 Grad). Am Wochenende kommt die Sonne mit ganz wenig Schnee.

Seite 2: Der Live-Ticker zum Schneechaos zum Nachlesen

21:25 Uhr
Am Dienstag macht der Winter weitgehend Pause: Im Westen und Norden scheint den ganzen Tag verbreitet die Sonne. Auch südlich des Alpenhauptkammes startet der Tag meist sehr sonnig. Bis zum Abend setzt in der südlichen Steiermark und in Unterkärnten wieder langsam leichter Schneefall ein. Die Frühtemperaturen liegen zwischen minus 10 und minus 5 Grad, die Nachmittagstemperaturen zwischen minus 5 und plus 3 Grad.

20:57
Uhr
In der vergangenen Woche kamen auf Österreichs Straßen 10 Menschen ums Leben. Bei 5 der 8 tödlichen Verkehrsunfälle herrschten laut Unfallstatistik der Bundespolizei winterliche Fahrbahnverhältnisse.

 

20:39
Uhr
Schnee olé - die Touristiker der Alpenarena Hochhäderich in Vorarlberg dürfen jubeln: Die Gemeinden Hittisau und Riefenberg halten aktuell mit 100 cm Schneehöhe im Tal sowie 120 am Berg den österreichischen Schneerekord.

20:12
Uhr
Kettenpflicht für alle Fahrzeuge herrscht weiterhin auf folgenden Straßen:
B73, Kirchbacher Bstr., zw. Hausmannstättten u. Hühnerberg
B90, Naßfeld Bstr., zw. Tröpolach u. Grenze Nassfeld
B91, Loiblpaß Bstr., zw. Unterloibl u. Grenztznnel Loibl
B99, Katschberg Bstr., zw. Untertauern u. Tweng
B99, Katschberg Bstr., zw. Obertauern u. Tweng
B165, Gerlos Bstr., zw. Krimml u. Gerlospass
L12, Fluher Lstr., zw. Langen u. Fluh
L72, Hahntennjoch Lstr., zw. Pfaffllar u. Hahntennjoch


19:45 Uhr
In Wien fallen bald die letzten Flocken: Die tiefe Bewölkung lockert in den kommenden Stunden nach und nach auf.

19:37 Uhr
Auch im niederösterreichischen Lunx rieselt der Schnee ungebrochen, ebenso am Sonnblick in Osttirol - mit -16,2 Grad Österreichs Kältepol.

19:28 Uhr
In den Bergen fällt zurzeit auf der Villacher Alpe in Kärnten sowie auf der Salzburger Schmittenhöhe der meiste Schnee.

19:12 Uhr
Die Rheintalautobahn (A 14) ist auf der Höhe Pfändertunnel wegen eines defekten Pkw in beiden Fahrrichtungen gesperrt, meldet der ARBÖ.

18:59 Uhr
Der Winter gönnt sich in der Nacht eine Pause: Laut ZAMG-Prognose klingen dieSchneefälle in den nördlichen Landesteilen ab und die Wolken lockern ausgehend vom Westen nach und nach auf.

18:44 Uhr
Am Mittwoch ist vor allem im Süden und Osten wieder mit Schneefall zu rechnen. „Nördlich des Alpenhauptkammes hält der Föhn die Niederschläge aber weitgehend zurück“ prognostiziert Monika Weis, Meteorologin der ZAMG in Innsbruck.

18:28 Uhr
„Bis auf einzelne leichte Schneeschauer bleibt es am Dienstag niederschlagsfrei“ sagt ZAMG-Meteorologin Ariane Pfleger. Die Temperaturen erreichen zwischen – 7 und +3 °C. Bei klarem Himmel und Schneebedeckung sind mäßige bis strenge Nachtfröste zu erwarten.

18:09 Uhr
Aktuelle Schneelage in Österreich: Nach dem munteren Schneetreiben der vergangenen Tage führt Klagenfurt die Bundeshauptstädte mit 26 cm Schneehöhe an. Weit abgeschlagen auf Platz 2 und 3: Wien mit 11 bzw. Eisenstadt mit 10 cm.

17:50
Uhr
Frost wird über Nacht Matsch und patzigen Schnee auf Österreichs Straßen in Glatteis verwandeln, warnt der ARBÖ.

17:31 Uhr
18.000 Gäste haben das steirische Schladming in einer Befragung zum beliebtesten Skigebiet der Alpen gekürt. Auf Platz zwei in punkto Gesamtzufriedenheit schaffte es das Vorarlberger Skigebiet Lech-Zürs. Platz drei belegte die Schweizer Aletsch Arena, gefolgt von Zermatt. Derzeit liegen auf Schladmings Bergen 50 cm Schnee.

 


17:15 Uhr
Für die kommenden Tage prognostizieren die Meteorologen kaltes, jedoch weitgehend niederschlagsfreies Wetter. Die Temperaturen werden laut Vorhersage minus sieben bis plus drei Grad erreichen. Bei klarem Himmel und Schneebedeckung sei mäßig bis strenger Nachtfrost zu erwarten. Am Mittwoch ist vor allem im Süden und Osten wieder mit Schneefall zu rechnen.

17:04
Uhr
Das Bergwetter wird am Dienstag freundlich: Die durchziehenden Wolkenfelder liegen über den Gipfeln und sorgen nur gegen Westen zu zeitweise für diffusere Lichtverhältnisse. Mit südwestlicher Höhenströmung kommt es zur Frostmilderung. Temperatur in 2000m: -8 bis -4 Grad. Temperatur in 3000m: -14 bis -9 Grad. Höhenwind: mäßig, auf Föhnbergen lebhaft aus Südwest.

16:50
Uhr
Die A1 Westautobahn ist in Fahrtrichtung Salzburg zwischen Salzburg Nord und dem Salzburger Ausstellungszentrum wegen eines Unfalls gesperrt.

16:35 Uhr
Kettenpflicht für ALLE Fahrzeuge herrscht aktuell auf den Straßen:
B73, Kirchbacher Bstr., zw. Hausmannstättten u. Hühnerberg
B90, Naßfeld Bstr., zw. Tröpolach u. Grenze Nassfeld
B91, Loiblpaß Bstr., zw. Unterloibl u. Grenztznnel Loibl
B99, Katschberg Bstr., zw. Untertauern u. Tweng
B165, Gerlos Bstr., zw. Krimml u. Gerlospass
L12, Fluher Lstr., zw. Langen u. Fluh
L72, Hahntennjoch Lstr., zw. Pfaffllar u. Hahntennjoch

16:12 Uhr
Starke Schneefälle in Teilen Deutschlands haben am Montag den Flugverkehr durcheinandergewirbelt. Am stärksten betroffen war der Flughafen in München, wo bis zum frühen Nachmittag 130 Flüge gestrichen wurden.

15:51
Uhr
Auf der A 10 Tauernautobahn staut es sich nach einem Unfall von Paternion-Feistritz bis Kroislerwandtunnel.

15:35
Kärnten: In St. Paul an der Gail ist die Gailtal-Straße (B111) wegen eines querstehenden Lkw gesperrt.

15:13 Uhr
Sieben Personen wurden bei einem Schulbusunfall Montagfrüh in Roitham im Bezirk Gmunden in Oberösterreich verletzt. Ein 42-Jähriger aus Vöcklabruck ist mit seinem Pkw um 7.05 Uhr bei winterlichen Fahrverhältnissen in einer starken Rechtskurve ins Schleudern und dabei auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort stieß er mit dem entgegenkommenden Schülertransporter zusammen. Die sechs im Fahrzeug befindlichen Jugendlichen wurden leicht verletzt, auch der Pkw-Lenker musste zur Behandlung ins Krankenhaus.

14.58 Uhr
Zahlreiche Autounfälle gab es in der Steiermark. Innerhalb von nur zwölf Stunden haben 76 Feuerwehren für Hilfeleistungen ausrücken müssen.

14.42 Uhr
In den Bergen Kärntens gab es bis zu 80 Zentimeter Neuschnee. Da es sehr windig war, gab es umfangreiche Schneeverfrachtungen. In Steilhängen war die Lawinengefahr deshalb erheblich, über 1.800 Meter galt teilweise die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier. Auch für die Hohen Tauern in Salzburg wurden die Lawinenwarnstufen zwei (mäßig) bis drei (erheblich) ausgerufen.

14.29 Uhr
Teilweise ist die Verkehrssituation sehr angespannt. Kettenpflicht für ALLE Fahrzeuge herrscht derzeit auf folgenden Straßen:
B91, Loiblpaß Bstr., zw. Unterloibl u. Grenztunnel Loibl
B99, Katschberg Bstr., zw. Untertauern u. Tweng
L72, Hahntennjoch Lstr., zw. Pfafflar u. Hahntennjoch

14.14 Uhr
Schwerer Nassschnee legte im Burgenland zeitweise die Energieversorgung lahm: 13.000 Haushalte waren teilweise mehrere Stunden ohne Strom. 20 Mitarbeiter der Bewag stehen im Dauereinsatz.

13.39 Uhr
In Oberösterreich wurden bereits 3,5 Tonnen Salz auf die Straßen gestreut. Nachschub wurde bereits bestellt.

13.26 Uhr
Die Tiroler Landesstraßenverwaltung hat sich bereits auf den Winter eingestellt: 20.000 Tonnen Streusalz wurden eingebunkert.

12.52 Uhr
Die Temperaturen fallen in den nächsten Tagen wieder unter den Gefrierpunkt: Bis zu minus sieben Grad sind möglich.

12.23 Uhr
Auch unsere nördlichen Nachbarn haben mit dem Schnee zu kämpfen. Am Münchner Flughafen herrscht am Morgen Chaos pur: Es hat bereits mehr als 20 Annullierungen gegeben.

12.10 Uhr
Neben den 1.200 MitarbeiterInnen sind in Wien auch 380 Fahrzeuge der MA48 im Einsatz.

11.34 Uhr
Auf schneeglatter Fahrbahn gerieten im Burgenland mehrere Fahrzeuge ins Schleudern und schlitterten in den Straßengraben. Im Landessüden zogen heftige Schneefälle auch das Stromnetz in Mitleidenschaft.

11.22 Uhr
Ein 23-jähriger Deutscher geriet auf der Arlberg-Schnellstraße (S16) ins Schleudern, bei der anschließenden Kollision mit einem anderen Wagen wurde sein gleichaltriger Beifahrer schwer verletzt.

11.17 Uhr
Die starken Schneefälle haben auch in der Steiermark zu einem Verkehrschaos geführt.  Innerhalb weniger Stunden mussten 76 Feuerwehren ausrücken. Berichte über gröbere Personenschäden gibt es nicht.

11:03 Uhr
Die Schneefälle haben zu einem erhöhten Pannenaufkommen geführt. Die Pannendichte lag 40 Prozent über herkömmlichen Wochenenden. Allein in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland benötigten 1.078 Autofahrer Starthilfe.

10.54 Uhr
Ein Mittelmeertief ist für das Winterwetter in Österreich verantwortlich.

10.43 Uhr
Mit Verletzungen für den Kutscher und einen Fahrgast hat ein Ausflug mit einer Pferdekutsche südlich von Graz geendet. Der eingespannte Lipizzaner scheute und ging durch. Während eine mitfahrende 47-jährige Frau absprang und sich dabei die Schulter leicht verletzte, stürzte der 53-jährige Lenker samt Kutsche über eine Böschung. Er blieb bewusstlos liegen.

10.34 Uhr
Der ARBÖ warnt vor Glatteis. Frost verwandelt Matsch und Schnee auf den Straßen in Eis.

10.27 Uhr
Auch in Vorarlberg hat der Neuschnee zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen geführt. Auf vielen höher gelegenen Straßen bestand Schneekettenpflicht für Lkw - für Pkw gab es ohne Winterreifen kein Weiterkommen.

10.21 Uhr: Insgesamt berichtet das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich von mehr als 50 wetterbedingten Unfällen nach dem Wintereinbruch.

10.16 Uhr
Schwer verletzt wurde eine 20-jährige Schülerin bei einem Unfall in Schwertberg im Bezirk Perg. Sie saß im Fond eines Pkw, der von einer 49-Jährigen gelenkt wurde. Diese kam auf einer mit Schneematsch bedecken, abschüssigen Straße in einer leichten Rechtskurve ins Schleudern und prallte mit dem Heck gegen einen betonierten Gartenzaunpfeiler.

10.12 Uhr
In Salzburg gibt es in den Bergen bis zu 40 Zentimeter Neuschnee, in den Tälern zwischen fünf und zehn Zentimeter.

10.05 Uhr
In Osttirol gibt es laut Meteorologen seit Sonntag bis zu 15 Zentimeter Neuschnee.

10.00 Uhr
Nach Schneefällen ist am Montag in Teilen Tirols für höher gelegene Straßenverbindungen Kettenpflicht verhängt worden. Die Autobahnen waren nach Angaben der Polizei salznass.

09.50 Uhr
Ein spektakulärer Unfall hat sich auf der A1 in Oberösterreich ereignet. Ein in Fahrtrichtung Salzburg fahrender Pkw fuhr auf die Leitschiene am Mittelstreifen auf, wurde dadurch in die Luft katapultiert und landete auf einem Fahrzeug im Gegenverkehrsbereich.

Auch am Montag wird es vor allem im Nordosten wieder schneien. Auch entlang der Alpennordseite ist bei trübem Wetter immer wieder Schneefall möglich. Im Süden zeigt sich am Vormittag zwischendurch die Sonne, später gehen aber auch hier Schnee- oder Schneeregenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal minus 2 bis plus 5 Grad, mit den höheren Werten im Südosten.

In den kommenden Tagen bleibt das Wetter bei teilweis eisiger Kälte ähnlich. Es kann immer wieder schneien. Zwischendurch kann sich aber auch vereinzelt die Sonne zeigen.

Dauereinsatz
In Wien bedeutet der heftige Schneefall Zusatzarbeit für die Bediensteten der MA 48. Seit 3 Uhr früh sind 1.200 MitarbeiterInnen im Sauereinsatz und sorgen so für freie Straßen.

Verkehrsprobleme in Kärnten
Der Wintereinbruch hat in Kärnten zu Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Unfällen geführt. Auf praktisch sämtlichen Passstraßen im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken Kettenpflicht. Am Seebergsattel im Bezirk Völkermarkt wurde ein Fahrverbot für Lkw verhängt. Bei einem Unfall auf der Südautobahn (A2) im Bezirk Griffen wurde ein 46 Jahre alter Polizist aus dem Bezirk Wolfsberg schwer verletzt. Der Beamte war gerade dabei, eine Unfallstelle in Fahrtrichtung Klagenfurt abzusichern, als ein Autolenker auf das Polizeifahrzeug auffuhr.

Lawinentoter in Tirol
Ein 55-jähriger Tourengeher ist am Sonntagmittag kurz vor dem Gipfel des Sattelberges im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol unter einer Lawine gestorben. Der Mann war alleine unterwegs und wurde vollständig verschüttet.

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