Wettersturz
Schnee hat Westösterreich im Griff
20.09.2011
Nach dem Wintereinbruch entspannt sich die Situation weiter.
Für ein Verkehrschaos hat der Wintereinbruch im Westen Österreichs gesorgt. Zahlreiche Autofahrer wurden von den plötzlichen Schneefällen überrascht und blieben in der Weißen Pracht stecken. Auch die ÖBB mussten auf einigen Strecken den Zugsverkehr einstellen: Die Tauern- und die Brennerstrecke sind nach wie vor unterbrochen, es fahren Busse im Schienenersatzverkehr, der allerdings noch im Laufe des Dienstag wieder eingestellt werden soll. Auf den Straßen hat sich die Situation hingegen wieder weitgehend normalisiert, in Tirol ist allerdings die Achensee-Straße (B181) nach einem Felssturz blockiert.
100.000e Euro Schäden
Die ÖBB beziffern den Schaden alleine an der Infrastruktur mit mehreren 100.000 Euro. Insgesamt müssen Bahn-Mitarbeiter etwa 300 umgestürzte oder gefährdete Bäume abarbeiten, sagte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel am Dienstag. Alleine im Bundesland Salzburg sind rund 200 Bäume auf Bahnanlagen gefallen oder haben eine Schieflage erhalten, dass sie demnächst umstürzen könnten.
Ohne Strom
Im Versorgungsnetz der Tiroler Tiwag waren am Dienstagvormittag noch zwei Stationen im Wipptal außer Betrieb. Seit Sonntagabend waren mehr als 22.000 Kunden von Stromausfällen betroffen, teilte die zuständige "Tiwag Netz AG" mit. Rund 100 Mann waren mit den Reparaturarbeiten zwischen Nauders und Osttirol im Einsatz. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte zunächst noch nicht beziffert werden.
Zugvögel saßen fest
Der Wintereinbruch hat auch den Zugvögeln zugesetzt. Tausende Exemplare waren offenbar zu einer Zwischenlandung in Tirol gezwungen. Die Tiere würden bei Schneetreiben und Nebel die Orientierung verlieren.
Die Tiere müssen nun auf eine Wetterbesserung warten. Für Schwalben könnte die Zeit knapp werden, da sie nicht viel Körpermasse besitzen.
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13:50 Uhr: Die Meteorologen rechnen mit keinen nennenswerten Schneefällen mehr und auch der Regen in tiefen Lagen wird jetzt immer schwächer. Allerdings warnt die Hohe Warte im Osten Österreichs jetzt vor starkem Wind, der bis zu 70 km/h erreichen kann.
Grafik: ZAMG
13:13 Uhr: Die Brennerbahn bleibt laut ÖBB noch bis zum Abend unterbrochen. Auch die Achsensee-Bundesstraße ist nach dem Felssturz weiterhin gesperrt
. Auf den Hauptdurchzugsstraßen in Tirol gibt es hingegen keine nennenswerten Behinderungen mehr: Die Brennerautobahn (A13) ist laut Verkehrsabteilung des Landespolizeikommandos salznass. Auch die Arlbergpassstraße ist mittlerweile wieder ungehindert befahrbar.
12:35 Uhr: In Vorarlberg hat der Wintereinbruch für einen gefährlichen Zwischenfall gesorgt: Ein 24-Jähriger ist auf einem Schneefeld im Bereich des Großa-Blies in Gaschurn ausgerutscht und 240 Meter über einen Hang gekollert, berichtet Vorarlberg Online. Der Mann wurde mit dem Hubschrauber geborgen und in Spital nach Bludenz geflogen.
12:15 Uhr: Der Tiroler Lawinenwarndienst mahnt zur Vorsicht auf den Bergen: Durch die starken Schneefälle der vergangenen Tage könnten sich vor allem Gleitschneelawinen bilden. Die Schneedecke gleitet dabei direkt am Boden - bevorzugt auf steilen, glatten Wiesenhängen - ab. Diese Gefahr sei somit insbesondere bei Wanderwegen sowie exponierten Straßen unterhalb steiler Wiesenhänge zu beachten. Eine Verschärfung der Situation könnte ab morgen eintreten, wenn sich die Sonne wieder zeigt und die Temperaturen steigen.
12:00 Uhr: Nicht nur den Menschen, auch den Zugvögeln macht der überraschende Wintereinbruch zu schaffen: In Tirol mussten nach einem Bericht des ORF Tausende Zugvögel notlanden. Die Tiere verlören durch Nebel und Schneetreiben die Orientierung, außerdem durchweiche sich ihr Gefieder, so der Vogelexperte Dirk Ullrich vom Alpenzoo in Innsbruck gegenüber dem ORF Tirol.
11:40 Uhr: Zwar liegt auf vielen Bergen in Westösterreich für die Jahreszeit ungewöhnlich viel Schnee, doch Skifahrer müssen sich noch ein wenig in Geduld üben: In den meisten Skigebieten wird noch an Liften und Seilbahnen gearbeitet, außerdem fehlt dem Neuschnee noch die passende Unterlage. Wer dennoch den Neuschnee genießen will, kommt in den Gletscherskigebieten auf seine Kosten: Am Stubaier Gletscher liegen 60 Zentimeter Schnee - dort startet der Skibetrieb morgen. Am Hintertuxer Gletscher liegt sogar über ein Meter Schnee - sieben Lifte und 18 Abfahrten sind für die Skifahrer geöffnet. Auch der Mölltaler Gletscher meldet bis zu 80 cm Schnee, dort ist heute allerdings das Wetter zum Skifahren zu schlecht.
11:05 Uhr: Im Netz des Tiroler Energieversorgers Tiwag sind noch zwei Stationen im Wipptal außer Betrieb. Seit Sonntagabend waren mehr als 22.000 Kunden von Stromausfällen betroffen, teilte die zuständige "Tiwag Netz AG" mit. Rund 100 Mann waren mit den Reparaturarbeiten zwischen Nauders und Osttirol im Einsatz. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte zunächst noch nicht beziffert werden.
10:50 Uhr: Nach dem Wintereinbruch gab es in Tirol weitere "kleine" Probleme für den Verkehr. Die Achensee-Straße (B181) ist nach einem Felssturz in der Nacht nach Angaben der Polizei für den Schwerverkehr komplett gesperrt . Für den übrigen Verkehr gibt es eine örtliche Umleitung über die Uferstraße. Gesperrt blieb auch der Übergang über das 2.474 Meter hoch gelegene Timmelsjoch im Hintersten Ötztal.
10:29 Uhr: Die Brennerstrecke wird zwischen Steinach und Brenner laut dem ÖBB-Sprecher zumindest noch bis Abend unterbrochen bleiben. Hier müssen rund 100 Bäume auf einer Streckenlänge von 700 Metern entfernt werden. Im Einsatz sind drei Motorturmwagen und ebenfalls ein Trupp Lehnenarbeiter. Genauere Angaben über die Dauer der Sperre seien erst mittags oder am frühen Nachmittag möglich. Der ÖBB-Regionalverkehr von Innsbruck bis Steinach verläuft planmäßig, im internationalen Verkehr gibt es Schienenersatzverkehr von Innsbruck bis Verona.
10:25 Uhr: Laut ÖBB sollten die Arbeiten in Salzburg bis gegen 15.00 Uhr abgeschlossen sein, nach einer Prüffahrt könnte dann die Tauernstrecke wieder freigegeben werden. Bis dahin besteht weiterhin Schienenersatzverkehr. Da die Schneefälle inzwischen abgeklungen sind, sollte dieser Zeitplan halten. Der Schaden nur an der Infrastruktur beträgt in Salzburg wie in Tirol jeweils mindestens 100.000 Euro, da seien aber die Kosten beispielsweise für den Schienenersatzverkehr noch nicht eingerechnet.
10:18 Uhr: Die ÖBB beziffern den Schaden alleine an der Infrastruktur mit mehreren 100.000 Euro. Insgesamt müssen Bahn-Mitarbeiter etwa 300 umgestürzte oder gefährdete Bäume abarbeiten, so ein Bahnsprecher. Alleine im Bundesland Salzburg seien rund 200 Bäume auf Bahnanlagen gefallen, in Tirol sind es etwa 100.
10:13 Uhr: Nach den intensiven Schneefällen am Montag, die zahlreiche Bäume zu Sturz gebracht und für Unterbrechungen im Bahnverkehr gesorgt haben, sind die Tauernbahn in Salzburg und die Brennerbahn in Tirol noch immer gesperrt. Es gibt einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Bischofshofen und Spittal bzw. Innsbruck Hbf. und Verona P.N. Die Sperren sollen laut ÖBB noch mindestens bis zum Nachmittag aufrecht bleiben.
10:10 Uhr: Bei der Rudolfshütte ist die Schneedecke heute 65 Zentimeter dick, 40 davon sind neu dazugekommen, auf dem Sonnblick gibt es 28 Zentimeter Neuschnee. In den Niederungen lagen die Mengen laut Wetterdienst im Bereich weniger Zentimeter.
10:07 Uhr: Rekordverdächtig für die Jahreszeit sind die Schneemengen in Salzburg: Bei der Hagener Hütte in der Nähe von Sportgastein wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden 80 Zentimeter Neuschnee gemessen, so Liliane Hofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg.
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Tiefer Winter auf den Bergen
Auf den Bergen in Vorarlberg, Salzburg, Tirol und in Oberkärnten herrscht tiefer Winter. So liegen etwa in Obertauern im Salzburger Lungau 40 Zentimeter Neuschnee. Für die Region gilt bis auf Weiteres eine Wetterwarnung: Die Hohe Warte in Wien rechnet dort heute mit weiteren Schneefällen.
Skifahrer müssen sich noch gedulden
Trotz der teilweise beachtlichen Schneehöhen müssen sich die Skifahrer noch ein wenig gedulden: In vielen Skigebieten wird noch an den Seilbahnen gearbeitet, außerdem fehlt dem frühen Neuschnee noch die nötige feste Unterlage. Wer es bei diesem Wetter trotzdem nicht mehr erwarten kann, sollte in eines der bekannten Gletscherskigebiet fahren. Am Stubaier Gletscher und am Hintertuxer Gletscher in Tirol herrschen beste Bedingungen. Am Kitzsteinhorn in Salzburg will man bald in die neue Skisaison starten und auch am Mölltaler Gletscher wartet ein halber Meter Schnee auf die Skifahrer. Dort sind die Lifte aber zurzeit wegen des schlechten Wetters geschlossen.
Wetterbesserung in Sicht
Nach dem Wettersturz der vergangenen Tage wird sich das Wetter nun rasch erholen, so die Meteorologen. Noch am Dienstag ziehen die Niederschläge ab und ab Mittwoch zeigt sich dann schon wieder die Sonne. Und bis zum Wochenende wird es jeden Tag ein bisschen wärmer, am Samstag werden die Thermometer mancherorts schon an der 25-Grad-Marke kratzen.
Alle, die noch einmal Lust auf Strand und Sonne pur haben, sollten am Wochenende einen Ausflug an die Adria planen: In Triest werden bis zu 27 Grad erwartet, in Split sogar knapp 30. Und bei Wassertemperaturen über 20 Grad steht auch einem Sprung ins Meer nichts entgegen.