Erneut schockt ein Horror-Fall in Wien– Diesmal waren es gleich 6 blutverschmierte Spritzen.
Vergangene Woche sorgte ein Fall in der Badner Bahn für Entsetzen. „Irre platzieren Spritzen auf Sitzen“ – lautete die Schlagzeile in ÖSTERREICH und auf oe24.at. Die Polizei fahndet noch immer nach den Tätern, die in der Badner Bahn zwei Einwegspritzen mit gebrauchten Kanülen auf einem Sitz so platziert haben, dass sich Fahrgäste beim Hinsetzen stechen hätten können.
Nachlesen: Irre platzieren Spritzen auf Sitzen
Frau setzte sich auf Spritzen
Jetzt ist es schon wieder passiert. Am Freitag Irre gleich sechs blutverschmierte Spritzen auf den Sitzmöglichkeiten in der S6 zwischen Siemensstraße und Praterstern – doch dieses Mal ging es nicht glimpflich aus. Eine 21-Jährige setzte sich auf eine der Spritzen – eine Horrorvorstellung. Die Polizei kann derzeit nicht ausschließen, dass es sich um Suchtgiftspritzen handelt. Nun soll das Videomaterial ausgewertet werden, um den Spritzen-Attentäter ausfindig zu machen.
Carmen (21) setzte sich auf eine Spritze; Foto: TZ ÖSTERREICH
"In ihrer Einvernahme gab die Frau an, dass die Spritzen so zwischen Rückenlehne und Sitzplatz deponiert waren, dass man sich beim Hinsetzen sticht", schilderte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Am Praterstern informierte die junge Frau dort anwesende Beamte der Bereitschaftseinheit. Diese nahmen sofort Kontakt mit den ÖBB auf, der Zug wurde eingezogen.
Angst geht um
Die Frau musste zur Vorsorgeuntersuchung ins Krankenhaus. Dabei wird geprüft, ob sich die 21-Jähirge nicht mit HIV oder Hepatitis angesteckt hat. Ob es sich dabei um die gleichen Täter handelt, steht bis dato nicht fest.
Polizisten und ÖBB-Mitarbeiter durchsuchten die gesamte Garnitur. Dabei wurden die sechs Einwegspritzen sichergestellt. Die Polizei forderte eine Videoauswertung des S-Bahn-Zugs an. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord hat die Ermittlungen übernommen. Die 21-Jährige musste von der Rettung versorgt werden. Zudem wird die junge Frau prophylaktisch behandelt, da es sich offenbar um Suchtgiftspritzen handelte. Diese werden auf etwaige Krankheitserreger untersucht.
Polizei appelliert an die Bevölkerung
Erst im April entdeckte ein Triebwagenlenker der Badner Bahn in einem Sitz zwei Einwegspritzen mit gebrauchten Kanülen. Diese wurden jedoch von den Wiener Lokalbahnen entsorgt, zudem wurde erst Anfang Mai Anzeige erstattet. Laut einem Sprecher der LPD Niederösterreich gab es in diesem Fall keine neuen Entwicklungen, sagte er am Samstag der APA. Da das Bahnunternehmen die Spritzen entsorgt habe, konnten auch keine weiteren Ermittlungen durchgeführt werden.
Das Landeskriminalamt Wien überprüft nun, ob es Parallelen zwischen den beiden Fällen gibt, sagte Pölzl. Zudem richtete die Polizei an Fahrgäste den Appell, vor dem Platznehmen den Sitzplatz auf Unbedenklichkeit zu kontrollieren und bei verdächtigen Wahrnehmungen oder Personen sofort den Polizeinotruf 133 zu verständigen. Auch die Zugbegleiter der ÖBB wurden sensibilisiert, auf spitze Gegenstände im Sitzbereich besonders Acht zu geben.