Statistik
Wien ist Kriminalitäts-Hochburg
14.04.2009
Die Kriminalstatistik des ersten Quartals 2009 wirft kein positives Licht auf die Sicherheitssituation in Österreich. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gab es von Jänner bis März bei Anzeigen ein Plus von rund 5 Prozent.
Gegenüber 136.847 Straftaten im Jahr 2008 wurden heuer bereits 143.253 Delikte gemeldet, teilte das Bundeskriminalamt (BK) am Dienstagnachmittag mit. Eine massive Zunahme von rund 8,1 Prozent oder 4.150 Anzeigen gab es in der Bundeshauptstadt. Wien verbuchte mit 55.198 Taten rund ein Drittel aller Delikte.
Massive Zunahme in Wien
Knapp ein Viertel der Anzeigen in Wien
betraf Einbrüche (14.435), gegenüber 2008 gab es diesbezüglich ein Plus von
1.097 Delikten. Ähnlich sieht es beim Diebstahl mit 15.968 gemeldeten
Straftaten und einer Zunahme um 691 Anzeigen aus. Auch Geldfälschungsdelikte
sorgten für einen Anstieg der Straftaten, so das BK. Nach wie vor würden 100
Euro-Scheine einer Blütenserie in Supermärkten, Tankstellen und Geschäften
in Umlauf gebracht.
Kärnten hinter Wien
Eine ähnlich starke Zunahme (plus 8,2
Prozent) wie in Wien gab es im ersten Quartal auch in Kärnten, dort wurden
6.868 Delikte gemeldet. Auch die Sicherheitssituation sieht laut dem BK dort
ähnlich aus. Für große Probleme würden Einbrüche (plus 1.227 Anzeigen) und
Geldfälschungen (plus 758 Anzeigen) sorgen. Die Zunahme in realen Zahlen war
in diesen Deliktgruppen insgesamt größer als im Ballungszentrum Wien.
NÖ im Negativ-Ranking
Den prozentuell größten Anstieg (plus
9,6 Prozent) verzeichneten die Behörden in Niederösterreich. Das Bundesland
belegt insgesamt Platz Zwei im Negativ-Ranking mit den meisten Delikte.
Insgesamt gab es dort bis Ende März 20.178 Strafanzeigen. Zurückzuführen sei
der Anstieg vor allem auf einen großen Betrugsfall, der alleine 1.000
Einzeldelikte umfasse, hieß es in der Aussendung.
Betrugsfall Reisebüro
Es handelt sich dabei um den
Konkursfall eines Reisebüros, in dem gegen drei Verantwortliche ermittelt
wird. Die Schadenssumme wurde zuletzt auf eine halbe Millione Euro
beziffert. Laut BK ermittelt die Mödlinger Polizei seit 2008 gegen mehrere
Firmen wegen Veruntreuung sowie schweren Betrugs im Jachtcharter-Bereich
sowie in der Baubranche. Zuletzt zeigte die Statistik in Niederösterreich
einen Abnahme-Trend: Im März gab es verglichen mit Jänner bis Februar einen
7,1 prozentigen Anzeigen-Rückgang.
2,5% mehr in OÖ
Die drittgrößte Gesamtzahl an Anzeigen gab
es in Oberösterreich (17.823), dort wurde ein Anstieg von rund 2,5 Prozent
verzeichnet, auch in Vorarlberg gab es um 3,8 Prozent mehr gemeldete
Straftaten als im Vergleichszeitraum 2008. In den restlichen Bundesländern
zeigte die Statistik weniger Delikte als im vergangenen Jahr. Das
erfreulichste Ergebnis gab es im Burgenland (minus 6,2 Prozent) und in
Salzburg (minus 5,0 Prozent).
Angezeigte Fälle |
Jänner - März 2008 |
Jänner - März 2009 |
Veränderung absolut |
Veränderung in % |
Niederösterreich |
18.405 |
20.178 |
1.773 |
9,63% |
Kärnten |
6.346 |
6.868 |
522 |
8,23% |
Wien |
51.048 |
55.198 |
4.150 |
8,13% |
Vorarlberg |
5.011 |
5.202 |
191 |
3,81% |
Oberösterreich |
17.381 |
17.823 |
442 |
2,54% |
Tirol |
13.794 |
13.792 |
-2 |
-0,01% |
Steiermark |
13.267 |
13.198 |
-69 |
-0,52% |
Salzburg |
9.695 |
9.211 |
-484 |
-4,99% |
Burgenland |
1.900 |
1.783 |
-117 |
-6,16% |
ÖSTERREICH |
136.847 |
143.253 |
6.406 |
4,68% |