... als ihm ein Messer im Rücken steckte. Brutaler Täter ist erst 19 Jahre.
Spektakulärer Raubüberfall in Wien-Margareten. Der junge Täter gab sich als Mitarbeiter der Wirtschaftskammer aus – und kassierte einen Durchschuss.
Wien. An diesem Raubüberfall ist nicht nur das Vorgehen des Opfers unüblich. Auch der Täter kam mit einer ganz neuen "Masche" an. Montagmittag betrat der 19-jährige Milan D. das Schmuckgeschäft des 45-jährigen Türken Yusuf K. in der Wiener Reinprechtsdorfer Straße.
Räuber sagte: "Arbeite für Wirtschaftskammer."
"Ich bin von der Wirtschaftskammer und muss Ihre Sicherheitsvorkehrungen überprüfen", gab Milan D. an und zückte ein Formular. "Das müssen Sie ausfüllen", sagte er zu dem Geschäftsmann. Dieser drehte sich nichts ahnend um, um die notwendigen Unterlagen aus einer Schublade zu holen – und plötzlich durchzuckte ihn ein furchtbarer Schmerz. Der 19-Jährige hatte ihn mit einem Küchenmesser in den Rücken gestochen.
Yusuf K. flüchtete in den Verkaufsraum, der junge Täter hinterher. Der Juwelier griff unter das Verkaufspult und zog eine Glock-Pistole heraus. "Aus Notwehr hat er dem 19-Jährigen in den rechten Oberarm geschossen. Es war ein glatter Durchschuss", erklärt Polizei-Sprecherin Camellia Anssari noch am Tatort.
Der stark blutende Yusuf K. löste über ein Armband den Alarm aus und flüchtete auf die offene Straße, wo ihm Nachbarn zur Hilfe eilten. Rasch war die Polizei vor Ort. Sie fand den verängstigten "Wirtschaftskammer-Mitarbeiter" versteckt unter dem Verkaufspult und nahm ihn fest. Zwei Beamte begleiteten den Burschen ins Spital.
Glock-Pistole des Juweliers ist zugelassen
Wie der erst 19-jährige Nachwuchs-Räuber auf die Idee kam, sich als Mitarbeiter der Wirtschaftskammer auszugeben, ist bisher noch unklar. Sicher hingegen ist, dass Yusuf Ks. Glock zugelassen ist. Er hat sie für den Ernstfall besorgt – der Montagmittag eingetreten ist. Die Verletzungen der beiden Männer sind glimpflich. Lebensgefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.