Freund des Attentäters vor Gericht

1. Prozess nach Wiener Terror-Anschlag

19.12.2020

Aus dem Netzwerk des Wiener Terroristen steht der erste Angeklagte vor Gericht. 

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© APA/HERBERT NEUBAUER; privat
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Wien. Spannung vor dem ersten Prozess in Zusammenhang mit dem Terroranschlag in der Wiener ­Innenstadt am 2. November: Wegen terroristischer Vereinigung muss sich ein 18-Jähriger verantworten, der zum Netzwerk von ­Kujtim F. (20) gehört haben soll. Der junge Islamist war es auch, der den späteren Attentäter vor zwei Jahren unterstützt haben soll, für den IS in den „Heiligen Krieg“ nach Syrien zu ziehen.

Der Anschlag mit fünf Toten und über 20 teils lebensgefährlich Verletzten wird am Montag vor dem Straflandesgericht eine Rolle spielen. Die Richter werden ausloten, wie tief der inzwischen erwachsene Angeklagte in die gewaltbereite islamistische Szene in Wien verstrickt war. Fest steht, dass der 18-Jährige ein Bekannter des Attentäters war.

Er wünschte Attentäter "Schutz vor Ungläubigen"

Als dieser 2018 beschlossen hatte, nach Syrien zu gehen, ermunterte ihn der jugendliche Islamist mit IS-Propaganda-Videos und munterte ihn persönlich in gebrochenem Deutsch auf: „Möge Allah dich höchste Platz in Paradise nimmt.“(sic!) Er wünschte ihm Schutz vor den „Kuffar“ (Ungläubigen) und kündigte an, nach seiner Berufsausbildung in Wien selbst in den Jihad zu ziehen.

Kujtim F. hatte im Sommer 2019 tatsächlich versucht, sich dem IS anzuschließen. Unterwegs wurde er allerdings von türkischen Behörden gefasst, vier Monate ins Gefängnis gesteckt und anschließend nach Österreich ausgeliefert. Hier wurde er wegen terroristischer Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt.

Ob der jetzt Angeklagte tatsächlich ein Beteiligter oder gar Helfer des Terroranschlags war, müssen weitere Ermittlungen ergeben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

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