Poller

Auto als Waffe

142 Poller schützen uns vor Amok-Lenkern

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Um zu verhindern, dass Autos in Menschenmengen rasen, werden immer mehr Poller gebaut.     

Die Amokfahrt von Toronto mit zehn Toten (siehe unten) zeigt es einmal mehr schmerzlich: Autos werden immer häufiger als Waffe eingesetzt. Terroristen und Wahnsinnige rasen in ihnen auf belebte Straßen und Plätze. Städte versuchen, sich zu schützen, indem sie Poller an neuralgischen Punkten aufstellen.


Vorreiter

In Österreich ist Wien Vorreiter: Dort ist seit Neuestem auch der Rathausplatz „umpollert“: Insgesamt wurden dort 76 Sicherheitspoller montiert. Sie stehen an den Seiteneingängen und entlang der Ringstraße. Gleichzeitig baut die Stadt am Eingang zur Fußgängerzone der Kärntner Straße Höhe Walfischgasse 11 Poller. Ende Mai sollen sie fertig sein. 840.000 Euro kosten beide Terrorschutzmaßnahmen zusammen.


Poller sollen Angriffen mit Lkw standhalten

Streit. Damit stehen in Wien bald 142 Poller, die Gebäude und Plätze schützen sollen. Allein 42 sind es am Ballhausplatz vor Bundeskanzleramt und Hofburg. Der Bau war Zankapfel im Wahlkampf 2017, kostete schlussendlich 615.000 Euro. Auch vor dem Schloss Schönbrunn wurden im vergangenen Jahr um 150.000 Euro 13 Poller fix installiert. Auch vor der Messe und an der Mariahilfer Straße wird über Poller nachgedacht.

Pläne. Andere Städte ziehen nach: In Salzburg, wo Poller die Zufahrt zur Altstadt regeln, fordert Verkehrsstadtrat Johann Padutsch, Poller so zu verstärken, dass sie auch Angriffen mit Lkw standhalten. Auch in Graz, wo Amokfahrer Alen R. 2015 drei Menschen tötete, sind fixe Poller „kurz vor der Umsetzung“, heißt es.


Der Killer von Toronto

Der Todesfahrer, der zehn Opfer tötete, wird als schüchterner Student beschrieben.

Alek Minassian, der am Montag bei einer irren Amokfahrt mit einem Lieferwagen im kanadischen Toronto zehn Menschen tötete und 15 Opfer verletzte, wurde von Studienkollegen als „extrem schüchtern“ bezeichnet. Er gilt als Tech-Experte. Am Seneca College, wo er studierte, lief er meist mit eingezogenem Kopf durch die Gänge, so Studienkollegen. Der 25-Jährige litt am Asperger-Syndrom und studierte unter einem speziellen Lehrplan. Bekannte sagten auch, er konnte gar nicht Auto fahren.

(bah)

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