Vorfall in Wien
17-Jährige erlitt lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftung
17.11.2022Am Mittwoch kam es in der Schwendergasse im 15. Bezirk zu einem Kohlenmonoxid-Unfall. Eine 17-Jährige erlitt eine lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftung.
Wien. Eine 17-Jährige hat sich laut Polizei am Mittwochabend in ihrer Wohnung in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus eine akut lebensbedrohliche Kohlenmonoxidvergiftung zugezogen. Ihre Schwester hatte sie bewusstlos in der Badewanne gefunden und sofort Alarm geschlagen. Im Zuge von Umbauarbeiten war eine Styroporplatte im Rauchfang platziert worden, die den Abzug blockierte. Das Mädchen wurde von der Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt vorerst gegen unbekannt.
Die gerufene Berufsrettung stellte schon beim Eintreffen mit dem mitgeführten Eingasmessgerät eine erhöhte Kohlenstoffkonzentration fest, weshalb umgehend Polizei und Feuerwehr verständigt wurden. Die 17-Jährige wurde gleich in ein anderes Zimmer gebracht, wo mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen wurde. Schließlich wurde die junge Frau nach Stabilisierung unter künstlicher Beatmung in akuter Lebensgefahr von der Berufsrettung in ein Wiener Krankenhaus gebracht.
Mehrparteienhaus evakuiert
Da zu diesem Zeitpunkt die Ausbreitung des geruchs- und geschmacklosen Gases noch unbekannt war, sperrten die Beamten die Umgebung des Hauses in der Schwendergasse. Die Feuerwehr kontrollierte unterdes die anderen Wohnungen des Hauses mit mehreren Gastrupps auf erhöhte Kohlenstoffmonoxid-Konzentrationen. Alle anwesenden Bewohner des Mehrparteienhaus wurden auf einen Sammelplatz evakuiert und untersucht. In anderen Wohnungen maß die Berufsfeuerwehr ebenfalls erhöhte Kohlenstoffmonoxid-Werte, welche allerdings noch keine gefährlichen Level erreichte. Die anderen Hausbewohner kamen mit dem Schrecken davon.
Auf der Suche nach der Ursache fanden Inspektionsrauchfangkehrer der Berufsfeuerwehr eine Styroporplatte, die den Kamin blockierte. Am betroffenen Haus werden derzeit umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt, welche auch den Ausbau des Dachgeschosses umfassen. Im Zuge von Maurerarbeiten am Rauchfang dürfte die Platte dort platziert worden sein, um ein Eindringen von Beton zu verhindern.
Üblicherweise müsste der Berufsfeuerwehr zufolge sichergestellt werden, dass keines der am betroffenen Abzug angeschlossenen Heizgeräte während der Arbeiten aktiv sei, und die Abdeckung so schnell wie möglich entfernt werden. Beides war offensichtlich verabsäumt worden.