Schlechte Bezahlung und eine enorme Arbeitsbelastung für niedergelassene Ärzte.
„Von den 1.800 Wiener Kassenärzten wollen in nächster Zeit 200 in Pension gehen. Schon jetzt sind kaum Nachfolger zu finden“, warnt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Noch vor wenigen Jahren warteten die Absolventen der MedUni ewig auf freie Ausbildungsplätze oder danach auf Kassenpraxen, für die hohe Ablösesummen verlangt wurden – alles vorbei!
„Vor zehn Jahren gab es rund 20.000 Medizinstudenten, jetzt 13.000“, so Szekeres. Ein Viertel davon sind Ausländer, die wieder zurückkehren, weitere 20 Prozent (Österreicher) gehen wegen der besseren Arbeitsbedingungen in die Nachbarländer.
Mehr Studienplätze. Auf der anderen Seite wächst Wien jedes Jahr um 20.000 Einwohner. „Wir brauchen mehr Ärzte und für deren Ausbildung mehr Studienplätze. Hier ist der Bund gefordert“, so Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).
Krankenkasse gefordert. Auch die Wiener Gebietskrankenkasse müsse reagieren, so FPÖ-Stadtrat David Lasar: „Sie muss für Ärzte bessere Bedingungen schaffen – weniger Bürokratie und bessere Bezahlung.“ Szekeres bestätigt: „Die Arbeitsbelastung in Wien ist enorm und die Bezahlung im Vergleich zu anderen Ländern deutlich geringer.“
C. Mierau