Am Wiener Hauptbahnhof ist es in der Nacht auf Dienstag zu einem tödlichen Messerangriff gekommen. Das Opfer verstarb noch an Ort und Stelle. Der mutmaßliche Täter konnte festgenommen werden, hieß es seitens der Polizei. Die ermordete Frau und der mutmaßliche Täter sowie eine weitere beteiligte Frau sind Geschwister aus Nord-Spanien (mit äthiopischen Wurzeln).
Der 21-jährige Spanier, der in der Nacht auf Dienstag im Wiener Hauptbahnhof seine 25-jährige Schwester erstochen hat, war in einer ersten Befragung geständig.
Schwestern wollten Bruder aus Drogenszene retten
Die beiden Schwestern des mutmaßlichen Täters sind extra aus London angereist, um ihren Bruder zu treffen. Die beiden Frauen haben erfahren, dass er in die Drogenszene abgerutscht ist. Sie wollten ihn da rausholen - mit ihm sprechen und ihn retten. Auf Facebook erfuhren sie, wo sich ihr Bruder aufhielt. Als sie ihn am Hauptbahnhof antrafen, fackelte der 21-Jährige nicht lange und nahm seine 25-jährige Schwester in den Schwitzkasten und stach unzählige Male mit dem Küchenmesser zu. Die zweite Frau (33) musste die Bluttat schockiert mit ansehen.
Die 25-Jährige Verkäuferin starb an den Verletzungen.
Der mutmaßliche Täter (21) war Koch in der Schweiz und Österreich.
Aus Liebeskummer untergetaucht
Der Verdächtige arbeitete über die Gastro-Jobvermittlung Gronda (Anm.: Uber für Köche) in Vorarlberg, in der Schweiz und zuletzt in Achensee/Tirol. Er ist aus Liebeskummer von dort nach Wien abgehauen. In seinem letzten Internet-Posting vor sechs Tagen schreibt er über eine bisher unbekannte Freundin: "Ich habe sie geliebt wie eine Prinzessin, aber sie hat auf mich draufgehaut wie auf einen Nagel."
Das 25-jährige Mordopfer erlag seinen Verletzungen in den Armen eines ÖBB-Securitys, der es in den letzten Minuten ihre Lebens betreue und beruhigte. Die Frau war extra aus London angereist, wo sie als Sales Advisor arbeitet, um den Bruder aus der Drogenszene zu retten. Der mutmaßliche Täter, der 21-jährige Spanier mit äthiopischen Wurzeln, war, wie berichtet, Koch u.a. in der Schweiz und in Österreich. Die Familie ist weit verstreut: Ein Teil wohnt in Graubünden (Schweiz), ein anderer in London, Wien und Spanien.
Die Tatwaffe, ein Küchenmesser mit rund 20 Zentimeter langer Klinge, wurde neben der Leiche sichergestellt.
Eine niederschriftliche Vernehmung durch die Ermittler des Landeskriminalamts Wien war laut Fürst noch ausständig. Über die Hintergründe der Tat und weitere Details sagte die Polizei Dienstagmittag nichts. Die Spurenauswertung, weitere Ermittlungen im Umfeld sowie Vernehmungen der Zeugen waren noch im Gange, hieß es.
Securitys fixierten den 21-Jährigen
"Der Mann ist von der Kassenhalle hinuntergelaufen, das spätere Opfer lief ihm hinterher", berichtete Daniel Pinka, Pressesprecher der ÖBB vom Tathergang. "Dann hat er seinen Rucksack auf den Boden gestellt, lief zu der Frau und stach mit einem Messer zu. Ob er das Messer aus dem Rucksack genommen hat, kann ich nicht sagen." Acht Security-Mitarbeiter der ÖBB hätten den Mann sofort am Boden fixiert und der Frau Erste Hilfe geleistet. Auch Einsatzkräfte von Polizei und Berufsrettung versuchten zu reanimieren, jedoch vergeblich. Die ÖBB-Mitarbeiter hielten den 21-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei fest.
Die Messerattacke wurde am Ende der Passage von der U-Bahn zum Geschäftsbereich des Bahnhofs im zweiten Untergeschoß verübt. Um 1.15 Uhr wurden die Einsatzkräfte in das Gebäude im Bezirk Favoriten gerufen. Reanimationsversuche von Polizisten waren erfolglos, berichtete Fürst. Die Frau starb noch an Ort und Stelle.
Spurensicherung im Einsatz
Spurensicherung und Gerichtsmedizin standen noch im Einsatz, als die ersten U-Bahnen und Züge im Bahnhof hielten. Das Gebäude war zwischen 2.00 und 4.00 Uhr geschlossen. Die am Beginn der Bahnhofshalle liegende Leiche der Frau wurde mit einem Zelt verdeckt, in dem die Kriminalisten von Blicken der Pendler ungestört ihre Arbeit machen konnten. Bei dem Verkehrsknotenpunkt halten Nah-und Fernverkehrszüge, mehrere Schnellbahnen sowie die U1 und Straßenbahn- und Buslinien.
Nächster Frauenmord
Erst am Sonntag war die Leiche der 16-jährigen Manuela K. in einem Park in Wiener Neustadt gefunden worden. Der Tatverdächtige Yazan A. hat den Mord bereits gestanden. Das Jahr 2018 war eines der blutigsten der vergangenen 30 Jahre. Seit den 90er-Jahren gab es nie mehr als 50 Morde – jetzt führt die Polizei unter dem Paragrafen Mord für 2018 74 Bluttaten mit Todesfolge. Zwei Drittel der Opfer der blutigen Mordserie waren dabei Frauen. Eifersucht, Streit oder Scheidungen – das Motiv lag meist in der Beziehung zwischen Mann und Frau.
Diese Seite verwendet Cookies. Für eine uneingeschränkte Nutzung der Webseite werden Cookies benötigt.
Sie stimmen der Verwendung von Cookies durch Anklicken von "OK" zu.
Nähere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen und unter dem folgenden Link "Weitere Informationen".
Wir nutzen Cookies dazu, unser Angebot nutzerfreundlich zu gestalten,
Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und die Zugriffe auf unserer Webseite zu analysieren.
Marketing Cookies Wir setzen Marketing Cookies ein, um unseren Usern relevante und nützliche Werbung präsentieren zu können.
Statistik Cookies Wir setzen Statistik Cookies ein, um nützliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen,
wie unsere Sites genutzt werden, sodass wir sie in Folge weiter verbessern können.
Technisch notwendige Cookies
Diese Cookies sind für die grundlegenden Funktionen der Website zwingend erforderlich und können nicht deaktiviert werden.