Straßenschlachten

3 weitere Festnahmen nach Silvester-Krawallen in Favoriten

05.01.2021

3 weitere Festnahmen mehreren Wohnhäusern und Geschäften entstand hoher Sachschaden.

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Als Folge der Krawalle in der Silvesternacht in Wien-Favoriten befinden sich nunmehr vier junge Männer in Haft: Nach einer ersten Festnahme noch am Neujahrstag wanderten drei weitere Beschuldigte hinter Gitter. Neun Verdächtige wurden bisher auf freiem Fuß angezeigt. Die Staatsanwaltschaft prüft indes einen Anfangsverdacht wegen Landfriedensbruchs im Zusammenhang mit den Randalen. Zudem wird über eine Videoüberwachung beim Reumannplatz nachgedacht.
 
Bei den Ausschreitungen beim Favoritner Reumannplatz, der einen Großeinsatz der Polizei zur Folge hatte, war ein 21-jähriger Syrer an Ort und Stelle festgenommen worden. Er soll damals versucht haben, mit einem zu einem Rammbock umfunktionierten Mistkübel in ein Juweliergeschäft einzubrechen. Ein zwei Jahre jüngerer Landsmann wurde nun unter dem Verdacht der Mittäterschaft festgenommen, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst.
 

Versuchte Körperverletzung und Landfriedensbruch

 
Ein 18- sowie ein 21-jähriger österreichischer Staatsbürger wurden wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung und der versuchten schweren Körperverletzung festgenommen. Sie sollen Polizisten mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen haben. Ein 17-jähriger Iraker erhielt wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und der schweren Sachbeschädigung eine Anzeige auf freiem Fuß.
 
"Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt derzeit auch wegen des Verdachts des Landfriedensbruches", teilte Fürst mit. "Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Süd, laufen nach wie vor auf Hochtouren."
 
Zudem lässt die Landespolizeidirektion Wien rechtlich prüfen, ob nach den Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes die Installierung einer mobilen oder auch stationären Videoüberwachung rund um den Reumannplatz möglich ist. Es werde nach wie vor mit einer erhöhten Präsenz in Favoriten patrouilliert, wurde betont: Neben uniformierten Einsatzkräften bestreifen auch verstärkt zivile Polizisten den 10. Gemeindebezirk.
 
Insgesamt liegen bei der Landespolizeidirektion 14 Sachbeschädigungsdelikte im Zusammenhang mit den Favoritner Silvester-Randalen auf. "Die Angriffe auf die Polizistinnen und Polizisten sind absolut inakzeptabel. Ich bin froh, dass aufgrund der raschen und intensiven Ermittlungen unter anderem jene Personen, die verdächtigt werden, Polizisten mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen zu haben, gefasst werden konnten", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). "Parallelgesellschaften haben bei uns nichts verloren." Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl werde beim bereits angekündigten Sicherheitsgipfel mit der Stadt Wien weitere Maßnahmen besprechen. Die FPÖ kündigte eine parlamentarische Anfrage an Nehammer zur Causa an.
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