Mordversuch

5 Messerstiche in Deutschkurs

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Weil er seinen Kontrahenten als faul bezeichnet hatte, verlor ein gleichaltriger Syrer (22) fast sein Leben: Prozess. 

Wien. Opfer und Täter (am Mittwoch Angeklagter und Zeuge) besuchten beide einen Deutschkurs des BFI in Favoriten, der als Integrationsmaßnahme vorgeschrieben ist.

In Anschluss an die Zeugnisvergabe im Juli (die für die beiden Beteiligten höchst unterschiedlich ausfiel) kam es auf offener Straße zu einer aufsehenerregenden Messerstecherei. Dabei zückte Yas A. ein Klappmesser, das er sich angeblich nur zum Schneiden von Obst gekauft und immer bei sich hatte, und stach Odai A. drei Mal in den Hals sowie in die linke Achsel und in die Brust. Wie Gerichtsmediziner Nikolaus Klupp bestätigte, wäre ohne rasch erfolgte Not-OP der Tod eingetreten. Eine auffallende Narbe am Hals wird den jungen Mann für immer unübersehbar „zieren“.

»Ich wollte ihm doch nur Angst machen«

Motiv für die Messer-Attacke waren Hänseleien von Odai, der besonders ehrgeizig ist und die besten Noten hatte, gegenüber seinem Landsmann, der weniger große Fortschritte in Deutsch machte. Der eine bezeichnete den anderen als „faul“, der andere konterte mit „Streber“ – eine Szene, die sich täglich wohl in Dutzenden Klassen in Österreich abspielt, aber nicht zu derartig blutigen Szenen führt: Es kam zur Rangelei, im Zuge derer beide Männer aufeinander einschlugen. Draußen am Gehsteig der Quellenstraße zückte Yas A. das Klappmesser und lief zum anderen zurück, um brutal zustechen. „Er hat mich äußerst provoziert. Ich habe die Fassung verloren. Ich wollte ihn aber nicht ­töten, sondern nur Angst machen.“

Zur Einvernahme weiterer Zeugen wurde der Prozess vertagt. (kor) 

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