Umstrukturierung
7.000 neue Mitarbeiter für Bim und Bus gesucht
17.11.2023Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl im Interview mit oe24. Mit Umstrukturierungen und neuen Mitarbeitern konnte der Betrieb verbessert werden. Die innovativen Recruiting-Maßnahmen gehen weiter.
ÖSTERREICH: Wie sieht Ihre Bilanz nach einem Jahr Geschäftsführung aus?
Reinagl: Es war eines der herausfordernsten, in dem ich mit meinem Geschäftsführerinnen-Team viel bewegt habe. Hauptthema war der Personalmangel. Den hat jeder bemerkt. Wir haben das offen kommuniziert und dann ein 5-Punkte-Programm dagegen entworfen. Einer davon war die Ausdehnung der Intervalle tagsüber. Straßenbahnen und Busse fuhren aber morgens ganz normal und die U-Bahn-Intervalle blieben unangetastet. Seit September fahren wir wieder im Normalplan.
Erfolgs-Bilanz nach dem ersten Jahr bei den Wiener Linien
ÖSTERREICH: Wie funktioniert es mit der Neuaufnahme von Mitarbeitern?
Reinagl: Der ,Recruiting-Push´ war auch einer der Punkte. Bei Events wie der Recruiting-Bim oder dem Recruiting-Day konnten Interessierte bei uns gleich angreifen, worum es in den Jobs geht. Beim Recruitung-Day hatten wir über tausend Interessierte zu Besuch, 200 Bewerbungsgespräche und 90 Zusagen.
ÖSTERREICH: Werden Sie das fortführen?
Reinagl: Ja, für nächstes Jahr haben wir schon neue Ideen. Das Interesse ist groß. Allerdings ist die Qualität der Bewerber überschaubar. Deshalb haben wir in einem weiteren Punkt die Ausbildung modernisiert. Etwa mit einem „Buddy-System“, weil viele Menschen beim Lernen Begleitung brauchen. Auch der Fahrdienst wurde attraktiviert. Viele Unterbrecherdienste mit großen Pausen dazwischen haben wir weggekriegt, es gibt bessere Gehälter und höhere Schichtzulagen. Und bis 2028 wollen wir schrittweise die 35-Stundenwoche umsetzen. Wir wollen ein:e attraktive:r Arbeitgeber:in sein. Wir wollen Menschen, die bei uns bleiben.
ÖSTERREICH: Wieviele Posten sind derzeit offen?
Reinagl: 50 bei der Straßenbahn, 40 bei den Bussen und 160 andere. Da auch viele Menschen in Teilzeit arbeiten wollen, brauchen wir mehr Mitarbeiter. Bis zum Jahr 2031 werden insgesamt rund 7.000 neue nötig sein. Auch weil wir viele Gleise erneuern müssen und unser Netz wächst, weil die Stadt wächst. Ich möchte, dass wir zur Bim-Metropole werden.
Interview: Bettina Mader