Der Skandal um falsche Ärzte im Schönheitszentrum Meidling weitet sich aus.
Der Mega-Skandal im Schönheitszentrum Meidling zeigt, wie dreckig es in der Halbwelt der „Beauty-Docs“ abseits des Rampenlichts der Szene der Spitzen-Ärzte zugeht.
Falscher Arzt rauchte bei der Busen-Operation
Ein selbst ernannter Arzt aus der Slowakei, der im Schönheitszentrum Meidling ohne Approbation operierte und sechs Patienten verpfuschte, ist schon im Laufe dieser Woche wegen Betrugs nicht rechtskräftig zu einer – skandalös milden – Strafe verurteilt worden. Er wird unter Einrechnung der U-Haft spätestens in zwei Monaten frei gehen – ÖSTERRICH berichtete.
„Arzt“ war auch Friseur. Jetzt zeigt sich, dass das in der Klinik kein Einzelfall war. Die Behörde konnte nachweisen, dass ein arabisch-stämmiger „Arzt“ in der Klinik zugange war, der seit 2014 Berufsverbot hatte – unter anderem hatte der Mann nebenbei einen Friseurladen und einen Handyshop betrieben. Der nächste falsche Arzt wurde 2017 ebenfalls gerichtlich verurteilt, weil er gefälschte Potenzmittel vertrieben hatte.
Klinik-Chef bot Beamten 100.000 € Bestechungsgeld
Am Dienstag steht jener syrische Kaufmann, der als Chef der beiden falschen Ärzte die Klinik betreibt, vor Gericht – er soll versucht haben, einen Beamten mit 100.000 Euro zu bestechen. Es gilt in allen drei Fällen die Unschuldsvermutung. In dem Meidlinger „Institut“ herrschten jedenfalls bis zuletzt unglaubliche hygienische und medizinische Missstände.
So wurden Frauen ohne Vollnarkose operiert – und zwar zum Teil auf Massage- statt OP-Tischen. Nach einer Pause operierte einer der falschen Ärzte ohne jede Desinfektionsmaßnahme einfach weiter. Und quälte seine Opfer völlig sinnlos: Ein Gutachter sagt, dass das „Schummel-OPs ohne jede medizinische Wirkung waren.“ (gaj)