Die verheerende Explosion in Wien-Wieden sorgt bei vielen Menschen für Panik.
Denn höchstwahrscheinlich wurde die Katastrophe in Wien-Wieden durch Gas ausgelöst. Knapp 60 Prozent aller Haushalte in Wien verwenden Gas als Energieträger. In der Hauptstadt sind in 440.000 Haushalten Gasthermen in Betrieb, österreichweit sind es eine Million.
Gefahr für alle
Kommt es beim Nachbarn zu einem Unfall, wird das ganze Haus verwüstet, sind alle Bewohner in Gefahr. Dazu braucht es nicht viel Gas: Ab einem Anteil an Gas in der Luft von 4,4 Prozent werde es „sehr gefährlich“, so Anna Mauerhofer vom Institut für Verfahrenstechnik an der TU Wien. Dann reicht ein Funke, um die Katastrophe auszulösen.
Gasflasche?
Das Ausmaß schockiert aber auch die Experten: Eine solche Gasexplosion sei „äußerst, äußerst ungewöhnlich. Derartiges habe ich noch nicht erlebt“, sagt Robert Breitschopf, Installateur in Wien-Wieden und Innungsmeister. „Da muss etwas Gröberes passiert sein“, so Breitschopf. Vielleicht habe jemand mit einer Gasflasche hantiert.
LKA ermittelt
Um die genaue Ursache der Katastrophe herauszufinden, soll das Landeskriminalamt hinzugezogen werden. Die Wiener Netze schließen schon jetzt aus, dass ein undichtes Rohr zur Explosion führte. 4.672 Kilometer lang sind die Gasleitungen in Wien. Das zerstörte Haus wurde erst von 2017 bis 2018 überprüft, es gab keine „Verdachtsmomente“, wie es hieß.
Kohlenmonoxid-Vergiftung
Zuletzt kam es zudem zu mehreren Kohlenmonoxid-Vergiftungen, bei denen ein 16-Jähriger starb. Thermen und Klimageräte stoßen das unsichtbare und nicht zu riechende Abgas aus. „Bei schlecht gewarteten Geräten kann das Abgas in den Raum zurückgesaugt werden“, sagt Jasmin Köll von der für Gas zuständigen MA 36 der Stadt Wien zu ÖSTERREICH.