Test an fünf Stationen mit Kletterpflanzen in Trögen.
Wien. In Wien werden nun auch die Wartehäuschen für die Straßenbahn grüner. Zumindest an der Rückseite von fünf Stationen werden Tröge mit schnellwachsenden Pflanzen postiert. Das Gewächs soll sich an den Häuschen emporranken und in kurzer Zeit ein kühlendes Blätterdach bilden, wie am Montag bei der Präsentation am Franz-Josefs-Kai betont wurde.
Neben der Haltestelle in der Nähe des Schwedenplatzes werden die Bewuchs-Prototypen auch am Julius-Raab-Platz bei der Urania, am Universitätsring Ecke Stadiongasse, am Parkring sowie in der Vorgartenstraße getestet. Ein Jahr lang wird das Projekt evaluiert. Umgesetzt wird es von den Wiener Stadtwerken sowie vom Werbeunternehmen Gewista, die rund 2.200 Wartehäuschen der Wiener Linien betreiben.
Begrünung soll bei Neubauten in Planung einfließen
Bei Neubauten soll die Begrünung künftig bereits in die Planung einfließen, hieß es heute. Die Wiener Linien haben dafür auch eine eigene "Ideen-Challenge" ins Leben gerufen. Bei den älteren Modellen der Stationsgebäude - also jene, die über ein gebogenes Dach verfügen - ist eine direkte Bepflanzung aus statischen Gründen jedenfalls nicht möglich, wie Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) erläuterte. Darum habe man auf die Variante mit den Trögen zurückgegriffen.
Zum Einsatz kommt dabei "Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii'", eine Kletterpflanze, die auch als Mauerkatze bzw. Wilder Wein bekannt ist. Sie soll im Herbst, wenn sie sich rot färbt, die Haltestellenbereiche auch optisch aufwerten.
Eine begrünte Station schlägt mit jeweils 5.000 Euro zu Buche. Zuletzt sind laut Sima die Mittel für Fassaden-, Dach- und Innenhofbegrünungen um rund 500.000 Euro erhöht worden. Zusätzlich gebe es ein Sonderbudget von acht Millionen Euro für großflächige Baumpflanzungen.