Nach dem Tod seines Kindes durch einen Kampfhund klagt der Vater in seiner Trauer an.
In der Nacht zum Freitag hörte das Herz des kleinen Waris auf zu schlagen. Der Bub aus Wien wachte aus dem künstlichen Tiefschlaf, in den ihn die Ärzte im Donauspital versetzen mussten, nicht mehr auf. 17 Tage hatte er gekämpft, nachdem er am 10. September von einem Kampfhund attackiert und in den Kopf gebissen wurde – ÖSTERREICH berichtete. Das Land trauert, für die Eltern brach eine Welt zusammen, der Vater klagt auf Facebook an (siehe unten): „Wir dachten immer, Österreich sei ein sehr sicheres Land. Aber ich muss ehrlich sagen, die Politiker der Regierung sollten sich mal schämen!“
Waris war abends mit seinen Großeltern in der Ziegelhofstraße in Wien-Donaustadt spazieren. Oma und Opa spielten „Engelchen flieg“ mit ihm, schaukelten das Kind in die Luft.
Hundebesitzerin war stark betrunken
Auf der anderen Straßenseite führte eine 48-Jährige ihren Rottweiler „Joey“ aus. Als der Listenhund den Buben entdeckte, riss er sich los, rannte über die Straße und verbiss sich regelrecht im Kopf des Kindes.
Die Hundebesitzerin hatte 1,4 Promille Alkohol im Blut. Bis heute hat sie sich nicht bei den Eltern gemeldet oder gar entschuldigt.
Gegen sie wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Der Tatbestand wird jetzt wohl auf eine (grob) fahrlässige Tötung erweitert. Zu ihrer ersten geplanten Einvernahme erschien die 48-Jährige nicht. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr bis zu drei Jahre Haft.
Der Rottweiler kam zunächst im Wiener Tierquartier in Quarantäne. Weil er auch gegen die Tierpfleger aggressiv war, wurde er inzwischen eingeschläfert.
Rührendes Posting auf Facebook: "Passt bitte auf eure Kinder auf"
Raman C. schrieb auf Facebook: "Ich hab etwas verloren, was ich nie wieder zurückbekommen werde, dieser Schmerz, dieses Leid, was meine Familie derzeit leidet, ist unerträglich! Eine unschuldige saubere Seele musste gehen, nur weil jemand zu besoffen war, um den eigenen Hund, der ohne Beißkorb unterwegs war, zu bändigen und sogar noch versuchte abzuhauen!
Wir dachten immer, Österreich sei ein sehr sicheres Land, aber ich muss ehrlich sagen, die Politiker der Regierung sollten sich mal schämen! Heute haben wir unser Kind verloren, doch es kann leider Gottes wieder jemand sein Kind verlieren und das wünsche ich keinem Kind!
Ich habe auch nichts gegen Tiere, denn sie haben auch ein Recht auf ein schönes Leben, aber man kann nie wissen, was ein Tier denkt! Uns hat es nicht glücklich gemacht, dass der Hund eingeschläfert wurde, zumal er auch ein Leben hatte, was nicht so schön war. Es muss mal einem Politiker sein Kind passieren, bis die Gesetze geändert werden. Mein Kind hat 20 Tage lang gekämpft und wir waren Tag und Nacht bei ihm. Jeden Tag starben wir und lebten für ihn wieder und hofften, dass er es zumindest schafft, egal wie. Leider Gottes haben wir alle den Kampf verloren. Er kam im SMZ Ost Donauspital auf die Welt, wo ich ihn zum allerersten Mal in meinen Armen hielt, doch gestern Abend musste ich ihn 20 Meter vom Kreißsaal entfernt auf der Intensivstation ein letztes Mal waschen.
Wir werden diesen Schmerz lebenslang tragen und inzwischen haben wir keine Lust mehr zu leben, weil wir den Kleinen so sehr vermissen.
Wie der Schmerz von Waris’ Mutter ist, kann ich in Worten nicht beschreiben. In diesem Sinne möchte ich euch bitten, passt bitte auf eure kleinen Kinder auf, wenn Tiere in der Umgebung sind."