Die Frau hatte sich aus Angst vor Hexen und Zauberern in der Wohnung verbarrikadiert.
Wien. Bei der Verhandlung gegen die 30-jährige Nageldesignern geht es heute nicht um den versuchten Mord (der ihr angelastet wird), sondern um die Frage, ob die Mutter, die im März ihren Sohn mit Psychopharmaka vergiften wollte, in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher untergebracht werden soll. Tatsächlich wurde der jungen Wienerin, die von ihrer Jugend auf eine starke Neigung zu Drogen hatte, von einem Gutachter ein Mix aus psychischen Störungen attestiert, der völlig entgleiste, als die Frau sich esoterischen Themen verschrieb:
Es begann mit Tarotkartenlegen und endete auf Facebook-Gruppen, in denen man sich mit Geistern und negativer Energie beschäftigt. Zuletzt verschanzte sich die von Anwältin Astrid Wagner vertretene Frau mit ihrem Sohn in der Wohnung – aus Angst vor Hexen, Zauberern und Tschetschenen, die ihre Kinder entführen und für die Pornoindustrie gefügig machen würden.
Obwohl die Dosis für den Sohn nicht tödlich war, ist die Staatsanwältin angesichts der Menge an Medikamenten in der Wohnung der Mutter überzeugt, dass die Beschuldigte ihn letztlich mit einer zweiten Dosis getötet hätte. Zumal sie bei der Polizei angab, dass sie auch selbst sterben wollte. Es gilt die Unschuldsvermutung