Dutzende Radler fuhren am Montag mit einer Poolnudel am Gepäckträger durch die Hauptstadt - und das hatte tatsächlich einen Sinn.
Die Radlobby will - mit einem international inzwischen erprobten Mittel - die Wiener Autofahrer darauf aufmerksam machen, beim Überholen von Radfahrern ausreichend Sicherheitsabstand zu halten. Sie luden Montag zu einer Aktion mit sogenannten Poolnudeln. Die Schwimmhilfen aus Schaumstoff wurden an den Rädern montiert und veranschaulichten damit die ideale Distanz.
"Poolnudeln eignen sich perfekt", versicherte eine Sprecherin der Radlobby der APA. Denn sie sind 1,5 Meter lang. Dies wäre laut Radlobby der empfohlene Mindestabstand beim Überholen. Der sei zwar nicht in dieser Form in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben, ergebe sich aber aus der auch in Fahrschulen gelehrten Faustregel: Ein Meter plus die Geschwindigkeit in Zentimetern. Im Ortsgebiet bedeute dies einen Abstand von 1,5 Metern.
100 Poolnudeln verteilt
Bei einer vom Karlsplatz ausgehenden Rundfahrt am späten Nachmittag wollten die Aktivisten auf das Problem hinweisen. Verteilt wurden dabei insgesamt 100 Poolnudeln. Erstmals wurden die bunten Würste in Kanada auf einen Gepäckträger geschnallt. Hierzulande sei das bisher noch nicht üblich: "Wir bringen den Trend nach Österreich." Auch Aktionen in den Bundesländern seien geplant.
Das Fahren mit einer Schwimmhilfe sei eine eindrucksvolle Art, auf die Problematik hinzuweisen, zeigt man sich bei der Radlobby überzeugt. Demonstriert würde damit etwa auch, dass in manchen schmalen Gassen das Überholen eines Rades gar nicht möglich ist - ohne den empfohlenen Abstand zu unterschreiten.