Es wird immer wahrscheinlicher: Die Gas-Tragödie war wohl kein Unglücksfall.
Wien. Noch immer ist die verheerende Gas-Explosion vom vergangenen Mittwoch in einem Gemeindebau in der Preßgasse in Wien-Wieden beherrschendes Thema in der Stadt: Trauer um die beiden Toten, Mitgefühl mit den 15 Verletzten, die ihr Hab und Gut verloren, Mutmaßungen, aber auch dieses nachhaltig mulmige Gefühl: Kann so etwas Schreckliches auch mir passieren, wie sicher ist unsere Gas-Therme?
Nicht nur die Wiener sind aufgewühlt und verunsichert. Sie warten vor allem auf eines: die Erklärung für die Tragödie, die Ursache. Auch wenn es offiziell noch niemand sagt, hinter vorgehaltener Hand sind sich Insider sicher: Das war kein Unglück, das war Absicht.
Es spricht tatsächlich einiges dafür: Die Hauptleitungen des Hauses sind untersucht worden. Sie waren intakt, undichte Stellen gab es nicht. Die Explosion ging von der Wohnung aus, die am stärksten verwüstet wurde. In ihr wurde eine zur Unkenntlichkeit entstellte Leiche entdeckt. Nicht einmal das Geschlecht konnte festgestellt werden. Es soll sich um den Bewohner handeln, der sich in unmittelbarer Nähe zur Explosion aufhielt: Daniel S. (22), ein Koch, der vor Kurzem seinen Job verloren hatte und entsprechend deprimiert war.
Auch die Stärke der Explosion spricht für ein bewusstes Herbeiführen. Klarheit werden die Ermittler, die auch in Richtung Manipulation recherchieren, erst in einigen Wochen haben.