Es sieht nach Rache oder Auftragsmord aus: Die Spuren führen nach Serbien und Montenegro.
Wien. Szenen wie in einem Mafiafilm, und das mitten in der Wiener City im noblen 1. Bezirk: Am Freitag um 13.30 Uhr peitschen Schüsse durch die Innere Stadt. In der Durchgangspassage zwischen Lugeck und Wollzeile unmittelbar vor dem Kultlokal Figlmüller liegen zwei Männer am Boden. Beide angeschossen, beide mit einem Kopftreffer. Noch am Tatort stirbt eines der beiden Opfer.
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Die Opfer waren gegen 13.30 Uhr in der Passage, die Lugeck und Wollzeile miteinander verbindet, unterwegs, als laut Zeugen fünf bis zehn Schüsse abgegeben wurden. Ob die Männer zuvor in dem bekannten Schnitzeltempel Figlmüller essen waren und der männliche Täter auf sie gewartet hat, ist unklar. Die Betreiber des Lokals betonten in einer Aussendung, dass Gäste und Mitarbeiter des Restaurants zu keinem Zeitpunkt in Gefahr waren.
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Zeuge: "Ich habe ihn mit Waffe in der Hand laufen sehen"
Der zweite Mann wurde ins AKH abtransportiert, sofort notoperiert und schwebte am Freitagabend in akuter Lebensgefahr. Ein Lokalgast wurde Augenzeuge der Schießerei. „Ich habe den Schützen weglaufen gesehen. Er hielt seine Waffe auf der Flucht noch in der Hand“, schilderte er (siehe Kasten rechts oben) gegenüber ÖSTERREICH. Zeugen berichteten von fünf bis zehn Schüssen, die der Täter auf seine Opfer abfeuerte. Danach entkam er über die Köllnerhofgasse und soll in ein Auto gestiegen und geflüchtet sein.
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Schüsse in Wiener Innenstadt: Zeuge im Interview
Opfer mit Kopfschüssen niedergestreckt
Wie es heißt, sind beide Opfer mit Kopfschüssen niedergestreckt worden. Insgesamt wurden fünf Schüsse abgegeben.
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Schüsse in Wiener Innenstadt: Interview mit Zeugin
Opfer ein Clan-Mitglied
Laut serbischen Medien handelt es sich bei dem Getöteten um ein berüchtigtes Mitglied des Mafia-Clans Kavački aus Montenegro (siehe unten). Vladimir R. (31) war mehrfach vorbestraft und stand wegen Mordverdacht vor Gericht. Im vergangenen Jahr wurde er wegen Urkundenfälschung in Belgrad zu acht Monaten Haft verurteilt. In Montenegro wurde er verhaftet, weil er in einer Diskothek einen falschen Bombenalarm ausgelöst hatte. Beim schwerst verletzten zweiten Opfer handelt es sich um den ebenfalls aus Montenegro stammenden Stefan V. (22). Auch er saß bereits wegen Mordverdacht in Haft.
Vladimir R. erlag seinen Schussverletzungen.
Laut Zeugen stand unmittelbar nach den Schüssen ein vierter Mann neben den beiden Opfern. Er soll über die Opfer gebeugt mehrmals besorgt „Bruder, Bruder“ gerufen haben.
War die kaltblütige Hinrichtung ein Auftragsmord einer rivalisierenden Bande? Auch die Polizei spricht von einer „gezielten Straftat“. Die Schüsse lösten im größten Weihnachtstrubel der Stadt Panik wegen eines möglichen Terroraktes aus. Das schloss die Polizei aber sofort aus. Dutzende Menschen flüchteten vom Tatort.
Täter und Opfer saßen vorher noch zusammen beim Essen im "Lugeck"
Die Polizei leitete eine Großfahndung nach dem Täter ein. Schwer bewaffnete Beamte der Sondereinheit WEGA postierten sich. Sie trugen schusssichere Westen und Helme. Über der Innenstadt kreiste ein Polizeihubschrauber. Doch bis zum Abend fehlte von dem Flüchtigen jede Spur. Laut Zeugen soll es sich um einen großen, dunkel gekleideten Mann mit Bart handeln. Vor der Schießerei hatten Opfer und Täter noch gemeinsam im Lugeck zu Mittag gegessen. „Sie sprachen eine slawische Sprache“, sagte Besitzer Thomas Figlmüller.
Zeuge berichtet von der Horror-Szene:
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Zeuge: 'Es war ein Schock'
Identität der beiden Opfer geklärt
Dass ein dritter Mann die beiden Opfer begleitete, wollte Polizeisprecher Daniel Fürst auf APA-Anfrage nicht bestätigen. Die Identität des Toten und des Verletzten sind geklärt, wurden aufgrund laufender Ermittlungen aber von der Polizei nicht bekannt gegeben. Zeugen gaben nicht nur eine Täterbeschreibung ab, sie berichteten auch, dass der Bewaffnete mit einem Auto geflüchtet sein könnte. Deshalb gab es im Laufe des Nachmittags nahe des Tatorts mehrere Anhaltungen, jedoch keine Festnahmen. Die Polizei setzte bei der Fahndung, die ganz Wien umfasste, auch Hubschrauber und Diensthunde ein.
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Schüsse in Wien: Friseurinnen sahen Täter mit Pistole
Schüsse lösten Panik aus
Die Schüsse im größten Weihnachtstrubel in der Innenstadt lösten Panik wegen eines möglichen Terroraktes aus. Das schloss die Polizei jedoch sofort aus. Es habe sich vielmehr um eine "gezielte Straftat" gehandelt. "Es besteht derzeit keine Gefährdung für Unbeteiligte", twitterte die Exekutive.
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Schüsse in Wiener Innenstadt: Interview mit Anwohner
Der Tatort wurde großräumig zwischen Lugeck und Wollzeile abgesperrt. Polizisten waren mit Helmen und schusssicheren Westen zur Verwunderung zahlreicher Touristen an neuralgischen Punkten postiert. Die Sperre wurde drei Stunden nach der Bluttat aufgehoben. Nur die Passage blieb für die Tatortarbeit vorerst geschlossen, mittlerweile ist aber auch dieser Bereich wieder freigegeben.
Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf serbische Nachrichtenportale, dass der Hintergrund der Tat womöglich im Dunstkreis serbischer und/oder montenegrinischer Kriminalität zu suchen sein könnte. Die Polizei hielt sich zu den Hintergründen der Tat zunächst sehr bedeckt. Eine Bestätigung oder ein Dementi gab es nicht.
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