Knalleffekt

Schüttel-Baby gesund: Vater nicht mehr in U-Haft

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Bei der Geschichte um Schüttelbaby Kevin überschlagen sich jetzt die Ereignisse.

Wien. ÖSTERREICH-Leser kennen den Fall des kleinen Buben: Anfang Dezember wurde das Kleinkind mit Hirnverletzungen, die vielleicht von einem Schütteltrauma herrühren, ins SMZ Ost gebracht. Nach einer Not-OP war er zwei Wochen im Koma, wobei lebenslange Behinderungen nicht ausgeschlossen waren. Dann das Wunder: Wie bereits berichtet, bestätigte der Krankenanstaltenverbund KAV, dass Kevin sich bestens erholt habe und mit großer Wahrscheinlichkeit keine Spätfolgen zu befürchten sind.

U-Richterin blieb bei der Entscheidung beinhart

Trotz dieser positiven Nachricht, die schon bei der Haftprüfung gegen den verdächtigen Kindsvater (der aber alle Vorwürfe bestreitet) bekannt waren, blieb die U-Richterin beinhart und ließ den 35-jährigen Ex-Tänzer und Vertreter weiter hinter Gitter schmoren.

Für Kopfschütteln sorgte in diesem Zusammenhang, dass die Kindsmutter – ein 30-jähriges Go-go-Girl und Sekretärin, gegen die ebenso ermittelt wird – im Gegensatz zu dem Mann auf freiem Fuß bleiben durfte. Und das, obwohl ihr das Jugendamt vorübergehend das Sorgerrecht entzog, weil immer mehr Vorwürfe auch gegen die Frau auftauchten.

Kleiner Bub derzeit bei Verwandter untergebracht

Das wieder genesene Kind ist deshalb – seit es am vergangenen Mittwoch aus dem Spital entlassen werden konnte – bei einer Verwandten der Tänzerin untergebracht.

Wolfgang Blaschitz, Anwalt des Kindsvaters, der auch die Feiertage in U-Haft verbringen musste, kämpfte derweil verbissen gegen die Haftentscheidung, die die Richterin auch damit begründete, dass das Gutachten noch nicht fertiggestellt wäre, weshalb und woher der kleine Bub wirklich die Verletzungen hatte. Haftgründe (Verdunkelung, Flucht, Tatbegehung) gab es indes keine.

»Geweint aus Angst um Kevin«

Der streitbare Jurist wandte sich deshalb an das OLG, das seiner Beschwerde stattgab. Freitag um 17 Uhr wurde Mario T. aus der Untersuchungshaft auf die Wickenburggasse gesetzt, wo ihn zwei Freunde und der Anwalt abholten. Die Ermittlungen laufen freilich auf freiem Fuß weiter. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Gegenüber oe24.TV sagte der Wiener: „Ich bin jetzt einmal erleichtert, dass ich nach 56 Tagen wieder in Freiheit bin und dass es meinem Sohn gut geht. Ich habe so geweint, aber nicht, weil ich ins Gefängnis musste, sondern weil es anfangs hieß, Kevin könnte sterben. Jetzt geht es ihm Gott sei Dank besser.“ Mario ist überzeugt, dass herauskommen wird, was wirklich passiert ist. 

Roland Kopt

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