Ein früherer Oberarzt am AKH soll für in Aussicht gestellte Transplantation kassiert haben.
Wien. Schwere Vorwürfe gegen einen Ex-Mediziner des AKH. Ihm wird Vorteilsannahme vorgeworfen, weil er einen griechischen Patienten getäuscht haben soll. Für 20.000 Euro soll dem früheren Kampfpiloten versprochen haben, ihn auf die Transplantationsliste der Klinik zu setzen und ihm somit zu einer schnelleren Operation zu verhelfen.
Spital erstattete selbst Strafanzeige
Opferanwalt Philipp Metlich sprach sogar von 40.000 Euro. Der Mediziner, der vom Dienst suspendiert wurde, führte alles auf ein Missverständnis zurück. Es habe sich um ein „Privathonorar für ärztliche Dienste“ gehandelt. Er habe den 68-jährigen Griechen in seiner Privatordination behandelt, sagte der Facharzt für Pulmologie vor Gericht.
Der Angeklagte und sein Verteidiger Werner Tomanek stellten nicht in Abrede, dass 20.000 Euro bezahlt wurden. Dabei habe es sich aber um eine Akontozahlung für die tatsächlich erfolgte Behandlung bzw. einen Kostenvorschuss gehandelt. Er habe sich intensiv um den Patienten gekümmert, mit Lungenspezialisten am AKH ausführlich gesprochen und unter Einbeziehung von CT-Bildern und Laborbefunden den Fall diskutiert, versicherte der Angeklagte.
Später wurde dem Patienten aufgrund seines schlechten Zustands tatsächlich im AKH erfolgreich eine Lunge transplantiert. Das Urteil gegen den Arzt stand noch aus, es gilt die Unschuldsvermutung.