Nach Demo-Ende

Akademikerball: Demonstranten liefern sich Rangelei mit Polizei

16.02.2024

Von der Aufregung, die einst um den Akademikerball bzw. dessen Vorgänger herrschte, ist am Freitag nicht viel übrig geblieben. Dennoch kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten mit der Polizei.

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Während sich in der Hofburg freiheitliche Funktionäre und Burschenschafter ihr jährliches Stelldichein gaben, wurde draußen demonstriert. Rund 2.000 Teilnehmer zogen bei einem von der "Offensive gegen Rechts" organisierten Protestmarsch unter dem Motto "Kein Platz für Faschos" zum Stephansplatz. Zu gröberen Konflikten oder gar Ausschreitungen kam es währenddessen nicht.

Erst, als sich die offizielle Demo aufgelöst hatte, gab es doch noch Wirbel: Laut Polizei versuchten mehrere kleinere Gruppierungen, in Richtung des Platzverbotes zu gelangen. Auf Bildern waren zahlreiche schwarz vermummte Personen zu sehen, einige hatten bengalische Feuer entzündet.

Die Exekutive ging dazwischen, um den Vorstoß der Demonstranten zu stoppen. Dabei kam es zu Rangeleien, als die Vermummten zu flüchten versuchten. In der Folge wurden mehrere Identitätsfeststellungen durchgeführt.

Auch Strache und Sellner beim Ball

Wie immer betont gelassen gab man sich indes auch in diesem Jahr in der Hofburg. Neben dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer, der als Stammgast des Balles gilt, kam auch dessen Vorgänger, der am Ibiza-Video gescheiterte und aus der Partei ausgeschlossene Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, zum Ball.

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FPÖ-Chef Herbert Kickl blieb der Veranstaltung fern, das meiste Interesse auf sich zog aber ohnehin der Identitäre Martin Sellner. Ebenfalls unter den Gästen: Baumeister Richard Lugner, den Hofer mitgebracht hatte.

Rosenkranz: "Verhetzungstreffen" auf der Straße

In der Hofburg - als sich die Demonstranten längst in alle Winde verstreut hatten - übte Eröffnungsredner Walter Rosenkranz deutliche Kritik an eben diesen. Vorwürfe, wonach es sich beim Ball um ein internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer handle, wies er zurück. Vielmehr würde auf den Straßen ein "Verhetzungstreffen" stattfinden, sagte er. "Gibt's heut' auf Straßen linken Krawall, ist wieder Akademikerball." Gleichzeitig betonte Rosenkranz, dass es wichtig sei, dass es auch "Kundgebungen politisch Andersdenkender geben darf und gibt".

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Deftigere Worte fand der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp. Er erinnerte an seinen eigenen Satz aus dem Jahr 2023 ("In diesem wunderschönen Ballsaal sitzen die Patrioten, draußen demonstrieren die Idioten"). "Das hat sich auch heuer nicht geändert", meinte er.

Am Ball u.a. gesichtet wurden auch Burgenlands Ex-FPÖ-Chef Johann Tschürtz sowie FPÖ-"Urgestein" Andreas Mölzer. Sein Fernbleiben schon vorab angekündigt hatte nicht nur Kickl, sondern auch EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky.

Erst seit 2013 findet der Wiener Akademikerball unter seinem derzeitigen Namen statt. Er gilt als offizieller Nachfolger des WKR-Balls, der davor seit 1952 von Farben tragenden und mehrheitlich schlagenden Hochschulkorporationen ausgerichtet worden war. Mehrheitlich von linker Seite dagegen demonstriert wird schon seit vielen Jahren, wobei es vor allem vor dem Veranstalterwechsel teilweise zu heftigen Protesten gekommen war.

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