7-Jährige ermordet

Alarmstufe Rot um Hadishat-Prozess

10.02.2020

Diese Prozess-Woche steht ganz im Zeichen zweier Jugendlicher, die getötet haben. Bei einem herrscht erhöhte Sicherheit.

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Wien. Bei der Verhandlung gegen den 14-jährigen Lukas Z. (Name geändert) in Wiener Neustadt bestehen keine Bedenken, dass es zu Zwischenfällen kommt, und möglicherweise kommt sogar etwas Mitleid auf, wenn die Gründe dafür zutage kommen, warum er seine Mutter mit einem Stich ins Herz tötete:
Die alkoholkranke, alleinerziehende Mutter beschimpfte ihr Kind oft – auch in der Öffentlichkeit – als „Hurenkind“, er flüchtete sich in die Spielewelt und tötete die Frau, nachdem er eine Nacht Fortnite durchgespielt hatte, in einer Art Trance.
Ähnlich und doch etwas anders gelagert ist der Fall von Robert K. (17), der im Mai 2018 die ebenfalls tschetschenischstämmige, 7-jährige Nachbarin Hadishat aufgrund seiner kombinierten Persönlichkeitsstörung, aber – wie Obergutachterin Sevecke zum Schluss gekommen ist – zurechnungsfähig umgebracht hat.

Eltern unter neuen Namen ins Ausland geflüchtet

Auch Robert K. spielte nächtelang Games und kippte ­obendrein in die Manga- und ­Animewelt der japanischen Horror-Serie Death Note. Robert wurde bereits wegen Mordes verurteilt. Bei der vom OGH angeordneten Wiederholung geht es am Donnerstag nur darum, ob es bei 13 Jahren Haft bleibt oder ob es mehr werden. Die Psychoverwahrung auf Lebenszeit wird ihm nicht erspart bleiben, da seine Wahnerkrankung immer schlimmer wird.
Beim eintägigen Prozesstermin herrscht dennoch Alarmstufe Rot, da Gerüchte wegen eines Anschlags auf K. nicht verstummen – angeblich sind 50.000 € Kopfgeld auf seinen Tod ausgesetzt. Seine Eltern kommen übrigens nicht zum Prozess – die leben aus Angst vor Rache unter neuen Namen in einem englischsprachigen Land. Es gilt die Unschuldsvermutung.
 

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