Alkohol-Gelage sorgen für Ärger bei Anrainern und Geschäftsinhabern.
Mariahilf. Die Wiener Alko-Szene verlagert sich offenbar Richtung Mariahilfer Straße. Aktueller Hotspot ist das „Eingangstor“ zu Wiens beliebtester Shopping-Meile, der Christian-Broda-Platz. Bei einer Neugestaltung im Jahr 2007 wurden Sitz- und Liegeflächen geschaffen – was als Angebot für Anrainer gedacht war, ist mittlerweile ein Sammelplatz für Alkohol- und Drogensüchtige.
Anrainer sind verzweifelt. „Man wird täglich angepöbelt und angeschnorrt. Abends ist es für eine Frau allein gefährlich, das eigene Haus zu betreten. Betrunkene und Junkies pinkeln an die Haustüre, sodass der Urin ins Innere rinnt. Junkies benutzen die Hauseingänge für den Drogenkonsum und lassen blutige Spritzen zurück“, klagt etwa Anrainerin Maria F. im Gespräch mit ÖSTERREICH. Auch Geschäftsinhaber Gerhard W. ist unzufrieden. „Alkoholiker zertrümmern ihre Schnaps- und Bierflaschen und die Scherben liegen bei den Spielgeräten auf dem Platz. Kunden und Mitarbeiter wurden schon oft angepöbelt, die Situation ist geschäftsschädigend.“
Maßnahmen. Während die Wiener ÖVP den Platz mit einem Bauernmarkt aufwerten will, lässt Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) eine Sozialraumanalyse durchführen. Die Wiener FPÖ fordert drastischere Mittel. „Ein Alkoholverbot würde die Situation sofort entschärfen, langfristig muss der Platz umgestaltet werden“, erklärt FPÖ Mariahilf Obmann Gemeinderat Leo Kohlbauer. Wiens Vizebürgermeister Dominik Nepp kündigt Anträge der FPÖ für ein Alkoholverbot und eine Umgestaltung des Platzes an.